Von der Leyen fordert "modernen Führungsstil" in den Chefetagen
Archivmeldung vom 03.11.2016
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Freigeschaltet durch André OttBundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen (CDU) hat einen "modernen Führungsstil" in den Chefetagen gefordert: "Modernisierung verlangt eine andere Führung. Wer heute noch als Patriarch daher kommt, hat bereits verloren. Der einsame Held ist out. Wir brauchen eine Führung, die kooperativ ist, eine Führung, die angesichts der Generation Y auch motiviert, überzeugen, mitnehmen kann", sagte von der Leyen am Donnerstag beim "Zeit Wirtschaftsforum" in Hamburg.
Großen Nachholbedarf sehe sie bei der Rekrutierung von Frauen für die Bundeswehr: "Wir sind nicht der Renner bei Frauen." Derzeit stellen Frauen 11 Prozent bei der Truppe. Zu Beginn ihrer Amtszeit als Verteidigungsministerin habe sie sich gewundert, warum ihr ausschließlich Männer für die Beförderung in höhere Führungspositionen vorgeschlagen wurden.
An die Erklärungen, Frauen würden oftmals gar nicht wirklich in Führungspositionen wollen und es sei schwierig, Beruf und Kindererziehung zu vereinen, hätte sie nicht geglaubt. Sie habe eine Evaluierung angeordnet, um genau zu sehen, wo die Frauen verloren gehen. "Wir haben gläserne Decken und zwar zu viele", so von der Leyen zum Ergebnis der Untersuchung.
Frauen würden bei der Auswahl für höhere Positionen durch den Vorgesetzten systematisch schlechter beurteilt, da Vorgesetzte nach dem Motto "Schmidt sucht Schmidtchen" agieren würden. Sie suchten nach dem, was sie bereits kennen. "Vielen war das nicht bewusst. Viele waren überzeugt, dass Frauen sogar bevorzugt würden. Es brauchte die Daten, die Zahlen und die Fakten, um den Unconscious Bias aufzudecken", so von der Leyen. Bei den Offiziersanwärterinnen habe die Bundeswehr mittlerweile eine Quote von 25 Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur