Nach Rassismus-Debatte: Unter einer Bedingung behält Mohrengasse in Ulm ihren Namen
Archivmeldung vom 07.10.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.10.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Anja SchmittEine Arbeitsgruppe in Ulm hat einstimmig beschlossen, dass die Mohrengasse in der Innenstadt ihren Namen behalten darf. Dabei soll eine Tafel deren Geschichte erläutern, schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter heißt es diesbezüglich auf deren deutschen Webseite: "Seit Mittwoch weist ein Text auf einem Schild auf die Herkunft des Namens der kleinen Altstadtgasse neben dem Weinhof hin. Bürgermeisterin Iris Mann (parteilos) enthüllte das Schild mit der Erläuterung des Straßennamens.
„Ich freue mich, dass wir eine Lösung gefunden haben, die einerseits die Namensgebung historisch einordnet und erklärt, die andererseits aber auch den zu Recht vorgetragenen Einwänden Rechnung trägt“, sagte sie. Das runde Zusatzschild ist direkt am Gebäude unter dem Straßennamen angebracht.
Der Aktion vorangegangen war eine öffentliche Diskussion darüber, ob die Bezeichnung „Mohrengasse“ heutzutage noch angemessen sei. Nach intensiver Diskussion entschied sich der Gemeinderat der Stadt Ulm im vergangenen Jahr für die Beibehaltung des historischen Straßennamens, der auf eine Gaststätte zurückgeht. Weil der Begriff „Mohr“ heute jedoch eine Fremdbezeichnung aus europäischem Blickwinkel darstelle, die rassistisch belastet sei, soll die neue Erläuterung dazu dienen, sich von dieser Bedeutung zu distanzieren."
Quelle: SNA News (Deutschland)