Laschet will "Corona-Ampel" zur Risikobewertung nutzen
Archivmeldung vom 25.09.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (CDU) strebt eine neue Art der Risikobewertung in der Corona-Pandemie an. "Mit Corona leben lernen bedeutet in erster Linie, alle Entwicklungen genau im Blick zu haben. Dabei dürfen wir nicht nur auf die reinen Infektionszahlen schauen", sagte Laschet dem "Handelsblatt".
Vor der nächsten Videoschalte von Bund und Ländern am kommenden Dienstag fordert er, die Kapazität der Krankenhäuser und die Zahl der intensivmedizinisch behandelten und beatmeten Covid-19-Patienten stärker in die Lagebewertung einfließen zu lassen. "Gleiches gilt für den Anteil zurückverfolgbarer Infektionen, die Anzahl der Tests und den Anteil positiver Testergebnisse", so Laschet.
Der Ministerpräsident übernimmt damit einen Vorschlag seines Corona-Expertenrates, der für eine "differenzierte Sichtweise" auf das Virus im Herbst und Winter plädiert. Als Beispiel für ein Frühwarnsystem führt der Expertenrat in seiner Stellungnahme Österreich an, das ein auf mehreren Kennziffern beruhendes Modell zur regionalen Steuerung der Corona-Maßnahmen eingeführt hat, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf das Dokument. Die Vorschläge sieht Laschet auch als Blaupause für den Bund. "Wir brauchen für ganz Deutschland ein standardisiertes Corona-Monitoring, das die Pandemieentwicklung kommunenscharf abbildet", sagte er. Nach Informationen des "Handelsblatts" unter Berufung auf Regierungskreise gibt es im Bundesinnenministerium ebenfalls Gedankenspiele, eine bundesweite "Ampel" zur Risikobewertung in der Pandemie einzuführen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur