Boris Palmer: Stuttgart 21 ist nicht des Teufels
Archivmeldung vom 26.10.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer scheidende Grüne Landtagsabgeordnete und designierte Oberbürgermeister von Tübingen, Boris Palmer, rudert im Streit um das Bahnprojekt Stuttgart 21 zurück. "Stuttgart 21 ist nicht des Teufels", sagte Palmer im Interview mit der Stuttgarter Zeitung.
In der Vergangenheit habe er
seinen Teil zur Zuspitzung beigetragen, um sich Gehör zu verschaffen,
sagte der als entschiedener Gegner eines tiefer gelegten
Hauptbahnhofes bekannte Palmer. "Wenn der neue Tiefbahnhof nicht nur
mit acht, sondern mit zehn Gleisen gebaut würde und bei den
Zulaufstrecken von Zuffenhausen her vier statt zwei Gleise verlegt
würden, wäre das Projekt aus verkehrstechnischer Sicht sinnvoll".
Problematisch bliebe jedoch die Finanzierung des Projekts. Seine
große Sorge sei, dass sich Baden-Württembergs Ministerpräsident
Günther Oettinger und Stuttgarts Oberbürgermeister Wolfgang Schuster
aus Gründen des Ansehens und Prestiges finanziell übernehmen.
Die Kritik an Oettinger hält Palmer für "völlig unberechtigt". Der
Ministerpräsident habe das Projekt nur geerbt "und tut eher zu viel
als zu wenig für die Realisierung". Von den Befürwortern des Projekts
erwarte er, dass sie "den Kopfbahnhof nicht weiter verteufeln".
Quelle: Pressemitteilung Stuttgarter Zeitung