Rehlinger drängt auf Einführung von Industriestrompreis
Archivmeldung vom 25.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIm Ringen um Lösungen für die Wirtschaftskrise drängt die saarländische Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) auf einen Strompreis-Subventionierung für die deutsche Industrie. "Wir brauchen eine Lösung für wettbewerbsfähige Strompreise sowohl beim Industriestrompreis als auch bei Netzentgelten", sagte Rehlinger dem "Handelsblatt".
Die Strompreise seien zwar auch dank Entlastungen der Bundesregierung
gesunken. "Im internationalen Wettbewerb sind sie aber weiterhin zu hoch
und eine Belastung für die Unternehmen hier, die Arbeitsplätze kostet",
sagte die SPD-Politikerin.
Der Landesvorsitzende und
Fraktionschef der CDU im Saarland, Stephan Toscani, hält die Einführung
eines Industriestrompreises für überfällig. Bundeskanzler Olaf Scholz
und die SPD hätten im Bundestagswahlkampf 2021 einen Industriestrompreis
von vier Cent pro Kilowattstunde versprochen. "Doch bis heute gibt es
keine einzige konkrete Initiative der SPD, diesen auch umzusetzen",
sagte Toscani der Zeitung. Dabei sei ein niedriger Strompreis "ein
entscheidender Punkt", dass die Umstellung auf grünen Stahl
funktioniere. "Im Moment ist der Strompreis so hoch, dass grüner Stahl
nicht wettbewerbsfähig ist", sagte Toscani.
Der Vize-Chef der
Unions-Fraktion im Bundestag, Jens Spahn (CDU), warnte hingegen vor
"sozialdemokratischer Staatsgläubigkeit". "Schuldenfinanzierte
Förderpolitik ist das letzte, was unsere Wirtschaft jetzt braucht",
sagte Spahn dem "Handelsblatt". "Wir bleiben nur Industrieland, wenn die
Bedingungen für alle Unternehmen besser werden: Stromsteuer auf das
europäische Minimum, Netzentgelte runter, Unternehmenssteuer senken,
Sozialabgaben bei 40 Prozent deckeln."
Quelle: dts Nachrichtenagentur