"Schrammen am Auto, Luft aus Reifen gelassen" Bürgermeister von Kerpen gibt auf
Archivmeldung vom 22.01.2020
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Freigeschaltet durch André OttWegen der Bedrohungen gegen sich und seine Familie verzichtet der Bürgermeister der Stadt Kerpen, Dieter Spürck (CDU), auf eine erneute Kandidatur. Es gebe eine "zunehmende Verrohung in der ganzen Gesellschaft", beklagte der 53-Jährige im Interview mit dem "Kölner Stadt-Anzeiger" und der "Kölnischen Rundschau".
"Soweit mich das selbst betrifft, halte ich das für ein tragbares Berufsrisiko, aber nicht für meine Frau und meine Kinder", fügte er hinzu. Er habe in seinem Briefkasten die Nachricht gefunden, dass seine "Kinder es zu spüren" bekämen, wenn er sich nicht "intensiver für den Hambacher Wald einsetzen" würde. Auch Gegner der Flüchtlingspolitik hätten versucht, ihn einzuschüchtern. Wenn einem Kind in Kerpen etwas geschehe, dann werde das seinen Kindern "ebenfalls so gehen", sei er gewarnt worden.
"Es gab Ankündigungen, mir die Mafia auf den Hals zu hetzen oder sich bei mir zu Hause einzuquartieren. Einmal ist mir ein Auto langsam gefolgt, als ich zu Fuß von einem Termin wegging", berichtete Spürck den Zeitungen. Politik sei "teilweise ein sehr "dreckiges" Geschäft geworden". Spürck hatte das Amt 2015 übernommen. Seitdem habe er "wiederholt Schrammen" an seinem Auto vorgefunden. "Vor meiner Haustüre hat man mir die Luft aus den Reifen gelassen. An der Rathaustüre hingen Beschimpfungen", sagte der Vater von zwei Kindern.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)