Kassenärzte-Chef: Fast jede Praxis in Nordrhein braucht Staatshilfe
Archivmeldung vom 21.04.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttFrank Bergmann, der Chef der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein, schlägt Alarm: "Ich gehe davon aus, dass fast jede Praxis in Nordrhein unter den Schutzschirm muss und staatliche Hilfen in Anspruch nehmen wird. Viele haben mehr als zehn Prozent ihres Umsatzes eingebüßt", sagte Bergmann der Düsseldorfer "Rheinischen Post".
In manchen Praxen sei der Umsatz regelrecht weggebrochen, sagte der KV-Chef weiter. "Patienten verschieben Vorsorgeuntersuchungen beim Allgemeinmediziner oder Hautarzt, sie sagen Termine beim Psychotherapeuten ab, weil sie fürchten, sich anzustecken. In der Abrechnung zum zweiten Quartal dürften wir sehen, dass die Corona-Krise tiefe Spuren in der ambulanten Versorgung hinterlässt."
Bergmann forderte, dass Bundesgesundheitsminister und Kassen Wort halten: "Den Praxen sollen die Umsatzausfälle und die Ausgaben für Schutzmaterial erstattet werden. Ich erwarte nun von den regionalen Krankenkassen, dass sie diese Vereinbarungen auch umsetzen."
Quelle: Rheinische Post (ots)