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Umfrage: SPD wird weiterhin als Volkspartei gesehen

Archivmeldung vom 29.01.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.01.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
SPD in der Dauerkritik (Symbolbild)
SPD in der Dauerkritik (Symbolbild)

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Die Hoffnung in der SPD, durch die Entscheidung über ihre neue Führungsspitze Rückenwind zu bekommen, hat sich nicht erfüllt. Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach im Auftrag der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" halten inzwischen zwar weniger Bürger die Sozialdemokraten für eine zerstrittene Partei - im September seien davon noch 62 Prozent überzeugt gewesen, aktuell noch 54 Prozent.

Als geschlossene und handlungsfähige politische Formation wird die SPD der Umfrage zufolge jedoch nur von 13 Prozent empfunden, und auch nur von 36 Prozent ihrer Anhänger. Die Absicht, der SPD bei einer Bundestagswahl die Zweitstimme zu geben, stagniert in der aktuellen Sonntagsfrage bei 14 Prozent. Das Potential der SPD ist demnach größer, aber dennoch auf dem niedrigsten Stand der vergangenen Jahrzehnte: laut Umfrage kommt die SPD für 20 Prozent der Wahlberechtigten bei der nächsten Bundestagswahl grundsätzlich infrage. In den letzten Jahrzehnten hat ihr "weites" Potential meist über 30 Prozent gelegen, in der Spitze über 40 Prozent.

Die Unionsparteien haben zurzeit ein weites Potential von 36 Prozent, die Grünen von 33 Prozent. Dabei konnten SPD und Grüne bei Wahlen ihr Potential bisher weniger ausschöpfen als die Union, heißt es in der Analyse der Demoskopen von Allensbach. Parallel zur Schrumpfung des Potentials der SPD ging demnach die Überzeugung zurück, dass das Land die Sozialdemokraten braucht. Vor gut zehn Jahren waren davon 60 Prozent überzeugt gewesen, derzeit noch 47 Prozent. Gegenläufig ist der Kreis derjenigen, der die SPD für entbehrlich hält, von 17 auf 30 Prozent angewachsen. Der Wert der SPD wird im Osten geringer eingeschätzt als im Westen, in der jungen Generation weitaus geringer als in der mittleren und vor allem der älteren Generation.

55 Prozent der Sechzigjährigen und Älteren halten die SPD im politischen Spektrum der Republik für unverzichtbar, dagegen nur jeder Dritte unter den Dreißigjährigen. Für die Mehrheit sind aber nach wie vor die CDU/CSU und die SPD die Volksparteien. 57 Prozent sehen die Unionsparteien, 51 Prozent die SPD als Volksparteien, nur 31 Prozent die Grünen. Am wenigsten ist die AfD für die Bürger eine Volkspartei: Neun Prozent sehen in ihr eine Volkspartei, in Ostdeutschland sind es 15 Prozent. Die Mehrheit der Befragten hält es der Umfrage zufolge für wichtig, dass die SPD sich erholt. 53 Prozent sind demnach überzeugt, dass die politische Entwicklung Deutschlands auch davon abhängt, dass die Sozialdemokraten wieder stärker werden, 26 Prozent halten dies für unwichtig.

Datenbasis: Für die Erhebung befragte das Institut im Zeitraum vom 9. bis zum 22. Januar 2020 insgesamt 1.273 Personen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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