BDI-Präsident mahnt zur rigorosen Reduzierung von Sozialkontakten
Archivmeldung vom 18.03.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie (BDI), Dieter Kempf, mahnt zur rigorosen Reduzierung der Sozialkontakte. "Die Lage ist ernst. Jeder muss sich persönlich einschränken, um die Ausbreitung des Virus zu verringern. Ich rufe auf zu Solidarität", sagte Kempf dem "Handelsblatt".
Der Schutz der Gesundheit wiege in diesen Wochen schwerer als das individuelle Recht auf freie Entfaltung, so der BDI-Präsident weiter. Er lobte die Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung für die Wirtschaft.
"Die Bundesregierung hat sehr schnell die richtigen Maßnahmen ergriffen und damit deutlich gemacht, wie ernst es ihr ist. Das ist ein wichtiges Signal", sagte Kempf. Entscheidend sei nun, "dass die Politik alle Staatshilfen unbürokratisch und möglichst passgenau anbietet".
Es bedürfe der Solidarität zwischen Unternehmen jeder Größe, um die Krise zu meistern, so der BDI-Präsident weiter. Kritik übte er an den Einschränkungen des Grenzverkehrs innerhalb der EU. "Dutzende Kilometer Stau aus Lkw, die von Deutschland nach Polen wollen, dazwischen eingekeilt Reisende in ihren Autos das darf keine Dauerlösung für den Binnenmarkt sein", so Kempf. Das Coronavirus sei ein Gegner, der "keine Grenzen" kenne. "Das muss alle zusammenschweißen, auch auf unserem Kontinent. Das Vorgehen gegen die Pandemie braucht einen europäischen Rahmen, der nationale Politik stärkt", so der BDI-Präsident weiter. Zudem nahm er die Globalisierung gegen Kritik in Schutz: "Ich warne davor, jetzt das Ende der Globalisierung herbeizureden. Ich bin ein Fan der Globalisierung, die weltweit Wohlstand geschaffen hat. Die Pandemie zeigt doch, dass wir nur miteinander erfolgreich die Krise bewältigen können", sagte Kempf dem "Handelsblatt".
Quelle: dts Nachrichtenagentur