Bericht: SPD plant noch am Dienstag Krisengipfel zur K-Frage
In der sich immer weiter zuspitzenden Debatte um den richtigen Kanzlerkandidaten plant die Führung der SPD offenbar noch am Dienstag einen Krisengipfel. Dazu werde sich am Abend die sogenannte engere Parteiführung zusammenschalten, berichtet die "Bild" unter Berufung auf eigene Informationen.
Einziger Tagesordnungspunkt soll demnach die Frage sein, wer der nächste
SPD-Kanzlerkandidat wird - Kanzler Olaf Scholz oder doch
Verteidigungsminister Boris Pistorius. Teilnehmen werden laut "Bild" die
Parteichefs Saskia Esken und Lars Klingbeil, Generalsekretär Matthias
Miersch sowie die fünf stellvertretenden SPD-Vorsitzenden. Wenn die
Schalte stattfindet, befindet sich Scholz laut Plan auf dem Rückflug vom
G20-Gipfel in Brasilien nach Berlin.
Bisher hatte die
Parteiführung sich hinter die geplante erneute Kandidatur von Scholz
gestellt, der Druck auf einen Wechsel war zuletzt aber immer größer
geworden. So rückte am Dienstag mit Thüringens SPD-Landeschef Georg
Maier ein weiterer prominenter Sozialdemokrat ab.
"Ich halte Olaf
Scholz nach wie vor für einen unserer fähigsten Köpfe und für einen
sehr guten Bundeskanzler, der das Land sehr gut regiert und vieles
vorzuweisen hat", sagte Maier dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "In
der Bevölkerung wird er aber für das Scheitern der Ampel
mitverantwortlich gemacht, ohne dass er das zu verschulden hätte."
Vor
diesem Hintergrund stelle sich natürlich die Frage, ob aus Sicht der
Partei ein Wechsel bei der Kanzlerkandidatur nicht besser wäre, so
Maier. "Das sage ich in größter Hochachtung vor Olaf Scholz. Aber das
Wohl der Partei muss immer vorgehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur