Parteienforscher Korte hält NRW-Kommunalwahl als reine Briefwahl für denkbar
Archivmeldung vom 06.04.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Politikwissenschaftler Karl-Rudolf Korte von der Universität Duisburg-Essen hat angesichts der Corona-Krise Vorschläge zur Durchführung der Kommunalwahl in NRW gemacht. Der Düsseldorfer "Rheinischen Post" sagte er: "Die Kommunalwahlen könnten ausschließlich als Briefwahlen durchgeführt werden. Eine Verschiebung wäre mit diesem Verfahren hinfällig."
Welche Partei aktuell von einer Verschiebung der Wahlen profitieren würde, kann Korte nicht seriös beantworten. "Alle eingeübten Verfahren sind nicht nutzbar, insofern habe auch die etablierten Parteien Nachteile, die nicht kalkulierbar sind", so Korte.
Er betonte, dass die Kandidaten derzeit keine Chance hätten, über direkte, persönliche Ansprache im Nahbereich Einfluss zu nehmen. "Die Logik des Sozialen ist aber wahlentscheidend an der Urne. Parteiidentifikation prägt das Wahlverhalten", so der Politikexperte. "Da aber nur noch wenige über eine Parteiidentifikation verfügen, werden Einflussnahmen über direkte Ansprachen um so wahlentscheidender. Wie sich das virtuell am Ende verteilt, ist aus der Wahlforschung zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu beantworten", betonte Korte.
Quelle: Rheinische Post (ots)