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Regionalrat der Piratenpartei fordert Notbremse bei Stuttgart 21 - Umstieg statt Ausstieg

Archivmeldung vom 12.01.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.01.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Stuttgart21: Dies war einmal ein blühender Park mit sehr alten Bäumen... (2017)
Stuttgart21: Dies war einmal ein blühender Park mit sehr alten Bäumen... (2017)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Nach den neuesten Meldungen zur schlechten Bahnanbindung des Stuttgarter Flughafens bekräftigt der PIRATEN-Regionalrat Ingo Mörl seine Forderung, bei Stuttgart 21 die Notbremse zu ziehen. Nach Ansicht des Verkehrspolitikers sollten die freiwerdenden finanziellen Kapazitäten für Investitionen in den ÖPNV verwendet werden. Die bisher getätigten Arbeiten könnten im Rahmen des Konzepts "Umstieg 21" [1] in einen neugestalteten Kopfbahnhof eingebunden werden.

"Stuttgart 21 stellt sich nicht nur als Kostenfiasko heraus, das Projekt ist schlichtweg unrealistisch. Das Geld wäre im Ausbau des bereits vorhandenen ÖPNV in Zusammenhang mit einem modernisierten Kopfbahnhof deutlich besser aufgehoben", so Ingo Mörl.

Stuttgart 21 sollte den Flughafen endlich an den Fernverkehr anbinden. Ähnlich wie etwa in Frankfurt, so der Plan, soll der Umstieg aus dem Flugzeug direkt auf die Bahn reibungslos und ohne lästiges S-Bahn-Pendeln ermöglicht werden [2]. Vorerst aber steht der Stuttgarter Flughafen vor einem banaleren Problem: der Nahverkehr soll für ein Jahr abgehängt werden [3].

"Vom Fernverkehr wollen wir noch gar nicht sprechen - alleine schon der Gedanke an einen Flughafen, der seine S-Bahn-Anbindung für ein Jahr verliert, ist grausam", kommentiert Ingo Mörl im Hinblick auf die Scharen an Fluggästen, die auf einen Busersatzverkehr umsteigen sollen.

Aber auch die geplante Fernverkehrsanbindung des Flughafen verspricht alles andere als eine rosige Zukunft. Eine Anfrage der grünen Bundestagsfraktion hat ergeben, dass die magere Anbindung von 2 stündlichen Fernverkehrszügen mit unverhältnismäßigen Wartezeiten von bis zu 25 Minuten verbunden ist [2]. Ein zum geplanten "Deutschlandtakt" widersprüchliches Ergebnis.

Der ÖPNV in der Region leidet nun schon mehrere Jahre unter einer starken Belastung und dringend nötigen Sanierungsarbeiten. Gerade im Hinblick auf die Umweltprobleme der Stadt und die Vorstöße der Landesregierung in Richtung einer Nahverkehrsabgabe, einem ersten Schritt des von den PIRATEN geforderten fahrscheinfreien ÖPNV [4], ist die Sanierung und der Ausbau des ÖPNV-Angebots weitaus zukunftsfähiger als ein Bahnhof mit schlechter Anbindung und explodierenden Kosten [5].

"Es ist nötig, sich mit dem Einstieg in den Umstieg zu beschäftigen, die Notbremse zu ziehen und den Mythos des unumkehrbaren Projektes zu durchbrechen. Die Befürworter sind es der Bevölkerung schuldig, Fehler einzugestehen, Konsequenzen zu ziehen und Schaden abzuwenden", schließt Mörl ab und ruft alle Bürger und Politiker dazu auf sich mit der Initiative, Umstieg 21, welches einen Ausstieg aus Stuttgart 21 für einen intelligenteren Umstieg forcieren möchte, zu beschäftigen.

Datenbasis: [1] https://www.umstieg-21.de/ [2] http://ots.de/bHkF8R [3] http://ots.de/LPgZSX [4] http://ots.de/BjZhNi [5] http://ots.de/sFqdwM

Quelle: Piratenpartei Deutschland (ots)

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