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Helge Braun: "In Hotspots dürfen Schulschließungen kein Tabu sein"

Archivmeldung vom 07.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Helge Braun (2019)
Helge Braun (2019)

Foto: Olaf Kosinsky
Lizenz: CC BY-SA 3.0 de
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Chef des Bundeskanzleramtes Helge Braun (CDU) hat hervorgehoben, dass strengere Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie weiterhin möglich sein können. "In Hotspots dürfen Schulschließungen kein Tabu sein", sagte er der "Welt am Sonntag".

Mit Blick auf die schnelle Zulassung der Corona-Schutzimpfung in Großbritannien sagte Braun: "Wir haben eine europäische und deutsche Genehmigungsbehörde, die richtigerweise unabhängig sind." Diese Behörden hätten versprochen, so schnell wie es geht zu prüfen. "Die Zeit, die sie dafür brauchen, die sollen sie auch bekommen. Wir wollen keine unnötigen Risiken eingehen."

Es dürfe keinerlei politischen Druck geben. Die Pandemie komme zum Erliegen, wenn ungefähr 60 Prozent der Bevölkerung immun sind. "Wenn ich 20 Prozent der Bevölkerung geimpft habe, dann hat das auch seinen Effekt. Es wirkt im besten Falle so, als würden wir Maßnahmen ergreifen, die 20 Prozent der Kontakte beschränkt." Es wären nämlich Kontakte, die zu keiner Ansteckung mehr führen, so Braun. "Je mehr Menschen geimpft werden, desto weniger Beschränkungen werden nötig sein", sagte er der "Welt am Sonntag". Der Chef des Bundeskanzleramtes verteidigte den Nutzen der Corona-Warn-App gegen Kritik. "Die App macht genau das, was sie soll. Sie zeichnet die Kontakte auf, auch zu Fremden, die ich gar nicht kenne und ansonsten nie warnen könnte."

Die App helfe in der Pandemie sehr. Auch die Gesundheitsämter profitierten davon, wenn Leute mit einer roten Warnung der App zu ihnen kommen. So würden bisher unbekannte Infektionscluster entdeckt. "Bisher haben über 100.000 Nutzer einen positiven Corona-Test in der App geteilt. Bei 15 relevanten Kontakten je Nutzer wären das über anderthalb Millionen Menschen, die bis heute von der App gewarnt wurden." Die deutsche App sei auch viel besser als alle asiatischen. "Die asiatischen Apps, sofern sie auf GPS basieren, sind viel ungenauer und schicken mehr Menschen unnötig in Quarantäne. Der entscheidende Vorteil, den unsere App hat, ist die Anbindung an die Labore." Im Falle eines positiven Tests erfahre man in der nächsten Sekunde davon. "Und nicht erst am Montag, wenn Ihr Hausarzt das Fax vom Wochenende mit Ihrem positiven Testergebnis gefunden hat."

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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