SPD-Politiker dringen auf weiteren Atomwaffenabzug aus Deutschland
Archivmeldung vom 14.07.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.07.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIhr Atomwaffendepot auf dem US-Luftwaffenstützpunkt Ramstein haben die US-Streitkräfte offenbar schon geräumt. Nun dringen SPD-Außenpolitiker darauf, dass die US-Regierung nun auch die in Deutschland verliebenen Atombomben abzieht.
Bei allem Verständnis für die Situation während des Kalten
Krieges haben die in Europa gelagerten taktischen Atomwaffen heute
keinen Bezug mehr zu den realen Bedrohungen", sagte Rolf Mützenich,
der abrüstungspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion,
stern.de, dem Online-Magazin der Hamburger Zeitschrift stern. "Wenn
in Ramstein tatsächlich kein Atomwaffen mehr stationiert sind", so
Mützenich, "muss man um so mehr die Frage stellen, warum solche
Waffen noch in Büchel lagern sollen", sagte Mützenich. Gert
Weisskirchen, außenpolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, sagte
stern.de: "Wir haben lange auf diese richtige Entscheidung der
Amerikaner gewartet - wir können jetzt darauf setzen, dass dem
weitere richtige Entscheidungen folgen."
Anfang der Woche waren Recherchen des Washingtoner Atomwaffenexperten Hans Kristensen veröffentlicht worden. Diese hatten den Schluss zugelassen, dass die US-Streitkräfte die in Ramstein deponierten Atomwaffen abgezogen haben. Bis zum Frühjahr 2005 waren dort noch geschätzte 130 Atombomben gelagert. In einem von US-Soldaten bewachten Arsenal innerhalb des Bundeswehr-Stützpunktes im benachbarten Büchel vermutet Kristensen noch etwa 20 Atombomben. Offizielle Äußerungen dazu gibt es weder von amerikanischer noch von deutscher Seite.
Quelle: Pressemitteilung stern