Günther: Merkel bereitet alles für die Zeit nach ihrem Rückzug vor
Archivmeldung vom 11.08.2018
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Freigeschaltet durch André OttDer schleswig-holsteinische Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) sieht die Führungsspitze der Christdemokraten im Umbruch. "Es ist nie jemand allein die Zukunft einer Partei", sagte er im Gespräch mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung" mit Blick auf CDU-Chefin und Bundeskanzlerin Angela Merkel. "Wir haben viele neue Ministerpräsidenten. Wir haben ein Bundeskabinett, das auf CDU-Seite mit jungen Frauen und Männern fast völlig umgebildet wurde", gab Günther zu bedenken. "Daher glaube ich, Angela Merkel bereitet alles vor, damit die CDU auch nach ihr eine erfolgreiche Zukunft hat."
Günther selbst zählt seit seinem Wahlsieg im Mai 2017 auch auf Bundesebene zu den Nachwuchshoffnungen seiner Partei. In unionsinternen Auseinandersetzungen hatte er sich stets auf die Seite Merkels gestellt - zuletzt im Streit um Zurückweisungen von Asylbewerbern an den deutschen Grenzen. Zur seit Längerem schwelenden Debatte um die Nachfolge der Parteichefin sagt der 45-Jährige nun: "Niemand wird bestreiten, dass es eine Zeit geben wird, in der sie nicht mehr Bundesvorsitzende und Kanzlerin sein wird, und das weiß sie auch." Merkel will sich Anfang Dezember beim Bundesparteitag in Hamburg als CDU-Chefin zur Wiederwahl stellen.
Eigene bundespolitische Ambitionen wies Günther, der auch CDU-Landesvorsitzender ist, zugleich zurück. "Mein Herz schlägt für Schleswig-Holstein, und dass ich bundesweit ein wenig aktiv bin, kommt unserem Land auch zugute", sagte er. In einer Umfrage wurde der Kieler Regierungschef jüngst zum zweitbeliebtesten Ministerpräsidenten Deutschlands gekürt - nach gerade einmal einem Jahr im Amt: Zwei Drittel der Schleswig-Holsteiner zeigten sich mit seiner Arbeit zufrieden.
Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)