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EKD-Ratsvorsitzender für zwei neue Feiertage in Deutschland

Archivmeldung vom 27.10.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.10.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Feiertag! Feiern!
Feiertag! Feiern!

Bild: Jens Zehnder / pixelio.de

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Heinrich Bedford-Strohm, fordert die Einführung des Reformationstags und des Buß- und Bettags als dauerhaft bundesweite Feiertage. Grundsätzlich sei die Feiertagskultur in Deutschland "ein Thema, über das wir neu sprechen müssen", sagte Bedford-Strom den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.

Der Buß- und Bettag sei als Feiertag in fast allen Bundesländern abgeschafft worden. "Das war kurzsichtig", kritisierte Bedford-Strohm. Im Zuge der Einführung der Pflegeversicherung war 1995 der von Protestanten begangene Buß- und Bettag als gesetzlicher Feiertag unter dem Protest der Evangelischen Kirche aufgegeben worden. Die einzige Ausnahme bildet bis heute Sachsen. In Schleswig-Holstein scheiterte 1997 ein Volksbegehren zur Wiedereinführung des Feiertags.

In diesem Jahr fällt der Buß- und Bettag auf den 16. November, er wird traditionell am Mittwoch vor dem Totensonntag gefeiert. Der EKD-Ratsvorsitzende würde sich zunächst mit nur einem neuen Feiertag zufrieden geben: "Wir sollten jetzt darüber nachdenken, wie wir zumindest einen der beiden Tage zu dauerhaften Feiertagen machen können. Das würde unserem Land sehr gut tun."

Bedford-Strohm sagte, er freue sich, dass ausnahmsweise der 31. Oktober 2017 bundesweit ein gesetzlicher Feiertag sei. "Das ist ein starkes und im großen Konsens erfolgtes Zeichen der Politik, dass sie die Reformation auch für die Zivilgesellschaft als ein herausragendes Ereignis würdigen möchte", erklärte der bayerische Landesbischof. Am Reformationstag im kommenden Jahr jährt sich der Thesenanschlag Martin Luthers zum 500. Mal. Ein gesetzlicher Feiertag ist der Reformationstag derzeit in den ostdeutschen Bundesländern ohne Berlin.

Bedford-Strohm nannte soziale und gesellschaftliche Gründe für seine Forderung. Sowohl der Reformationstag als auch der Buß- und Bettag seien Tage, an denen ein Land zur Besinnung kommen könne und sich fragen könne: "Wie wollen wir in unserem Land zusammen leben? Welche! ethisch en und kulturellen Grundlagen machen uns aus? Feiertage sind enorm wichtig für die moralische und soziale Infrastruktur Deutschlands", so der höchste Repräsentant der evangelischen Christen. "Es wäre ein tolles Zeichen, wenn die Politik einmal nicht allein für die Ökonomie, sondern für das Miteinander der Menschen neuen Freiraum schaffen könnte", sagte er weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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