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Politikwissenschaftler Jürgen Falter: "Ypsilanti wird sich aufstellen lassen"

Archivmeldung vom 25.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Politikwissenschaftler Jürgen Falter geht davon aus, dass sich Andrea Ypsilanti am 5. April zur Wahl der hessischen Ministerpräsidentin aufstellen lässt. "CDU und FDP werden sich vorher verabreden und aus dem Landtag ausziehen" und dann wird es klar sein, mit welchen Stimmen Frau Ypsilanti zur Ministerpräsidentin gewählt wurde", sagte Falter im "ZDF-Mittagsmagazin".

Zur Diskussion um den "rot-roten Versuchsballon" von Kurt Beck erklärte Falter: "Die Tatsache, dass der Vorschlag auf viele kritische Stimmen auch innerhalb der SPD getroffen ist, ist für Beck persönlich eine Scharte, aber keine wirklich schwere Niederlage."Eine Niederlage würde es sein, wenn sich Frau Ypsilanti gegen den ausdrücklichen Willen Kurt Becks mit den Stimmen der Linken zur hessischen Ministerpräsidentin wählen lassen würde.

Für die SPD wäre es eine Zerreißprobe, wenn sie jetzt mit der Linken in formale Koalitionen in westdeutschen Ländern ginge, betonte Falter weiter. Abgesehen davon, dass die Linke das gar nicht wolle.

Wie viele Stimmen diese Diskussion die Hamburger SPD tatsächlich gekostet habe, sei schwer einzuschätzen, sagte Falter. "Ein Teil der potentiellen SPD-Wähler ist ins Nichtwählerlager abgewandert". Dies sei anhand von nichtveröffentlichten Umfragen nachweisbar."Das ist ein starker Hinweis, dass da doch mehr geschadet als genutzt wurde."

In Hamburg hält Falter Schwarz-Grün für die "attraktivste" Lösung: "Ohne Zweifel, weil nämlich dann zwei Parteien, die CDU und die Grünen, eine weitere Koalitionsoption zunächst mal durchprobieren könnten. Auf Rathausebene klappt das ja ganz gut bisher. Auf Länderebene hat es das bis jetzt noch nie gegeben. Mir scheint das ein notwendiger Probelauf zu sein für die Bundesebene."  Für wahrscheinlicher halte er jedoch die große Koalition.

Quelle: ZDF

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