Kramp-Karrenbauer rät Seehofer von Wechsel nach Berlin ab
Archivmeldung vom 04.11.2016
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttCDU-Präsidiumsmitglied Annegret Kramp-Karrenbauer rät dem bayerische Ministerpräsidenten Horst Seehofer von einem Wechsel nach Berlin ab. "Der CSU-Chef ist doch schon sehr omnipräsent in Berlin", sagte die saarländische Ministerpräsidentin dem "Handelsblatt". Es gebe zudem am Kabinettstisch eine gewisse Kabinettsdisziplin, in die man eingebunden sei, und eine gewisse Richtlinienkompetenz, der man sich unterordnen müsse.
Das Auftreten Seehofers in der Flüchtlingspolitik war für die CDU-Politikerin falsch. "Die Parteien, die sich auf ein Spiel mit den Rechtspopulisten einlassen, haben keinen Erfolg damit. Die Bürger wählen dann das Original und nicht die Kopie", sagte sie. CDU und CSU müssten die Stimmungen an der Basis aufnehmen da stimme sie mit Horst Seehofer überein.
"Doch es kommt dabei auf den richtigen Ton an und der war leider an vielen Stellen daneben". Kramp-Karrenbauer forderte ein deutliches Signal der Geschlossenheit von Seehofer. "Der bürgerliche Wähler will keinen Streit. Die Union war immer dann stark, wenn CDU und CSU gemeinsam marschiert sind", sagte sie.
Eines dürfe die Union nicht aus dem Blick verlieren. "Nicht nur in Deutschland, in ganz Europa wachsen die politischen Ränder, auch angesichts der Flüchtlingsproblematik. Da müssen wir zu einvernehmlichen Lösungen kommen, an denen wir auch sehr arbeiten." Der jetzige Zustand müsse beendet werden, auch weil sich auf der anderen Seite eine linke Mehrheit aus SPD, Grünen und Linkspartei bilde, so Kramp-Karrenbauer.
Quelle: dts Nachrichtenagentur