NRW-Ministerium: Schwarz-gelbe Landesregierung informierte Düsseldorf nicht über Legehennen-Skandal
Archivmeldung vom 25.02.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDas nordrhein-westfälische Verbraucherschutzministerium hat der ehemaligen schwarz-gelben Landesregierung in Niedersachsen vorgeworfen, das NRW-Verbraucherschutzministerium nicht über den aktuellen Legehennen-Skandal informiert zu haben. "Die ehemalige Landesregierung Niedersachsens wußte seit gut einem halben Jahr davon. Man hat uns aber nicht informiert", sagte Frank Seidlitz, Sprecher des NRW-Verbraucherschutzministeriums, der in Bielefeld erscheinenden Tageszeitung Neue Westfälische (Dienstagausgabe).
Seidlitz nannte diesen Umstand "schon überraschend", denn die Eier, die in den von den Vorwürfen betroffenen Betrieben produziert worden seien, seien natürlich längst verzehrt. Das NRW-Ministerium habe aufgrund der unzureichenden Informationspolitik bislang überhaupt nicht ermitteln können, so Seidlitz. Laut der ermittelnden Staatsanwaltschaft Oldenburg sollen auch NRW-Betriebe von dem Skandal betroffen sein. Es geht unter anderem darum, dass Eier als Bioware verkauft worden sein sollen, die nicht unter entsprechenden Bedingungen produziert wurden.
foodwatch zum Thema Eier-Betrug
Zum mutmaßlichen Betrug mit falsch deklarierten Eiern erklärt Anne Markwardt von der Verbraucherorganisation foodwatch: "Das Kontrollsystem hat hoffnungslos versagt. Lebensmittelkontrollbehörden und Öko-Kontrollstellen müssen die Ergebnisse ihrer Betriebskontrollen publik machen, damit sich die Öffentlichkeit ein Bild davon machen kann, wo, wie oft und wie intensiv Hühnerhalter überhaupt überprüft wurden. Erst dann können die entscheidenden Schwachstellen im Kontrollsystem erkannt und abgestellt werden.
Das niedersächsische Landwirtschaftsministerium muss jetzt alle Informationen über die Eier-Betrüger auf den Tisch legen. Es muss sicherstellen, dass erstens alle falsch deklarierten Eier aus dem Handel genommen werden und zweitens die Verbraucher informiert werden, welche falsch deklarierten Eier bei ihnen noch im Kühlschrank liegen."
Quelle: Neue Westfälische (Bielefeld) / foodwatch (ots)