Verbraucherschützer verlangen deutlich höheren Heizkostenzuschuss
Archivmeldung vom 08.03.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) fordert deutlich mehr Maßnahmen des Bundes, um die stark ansteigenden Energiepreise abzufedern. Der von der Bundesregierung beschlossene Heizkostenzuschuss sei "viel zu niedrig angesetzt", sagte Thomas Engelke, Teamleiter für Energie und Bauen beim VZBV, dem "Handelsblatt".
Wenn
die Erdgaspreise weiter ansteigen, müsse der Heizkosten-Zuschuss
"erheblich über 500 Euro" durchschnittlich pro Geringverdiener-Haushalt
liegen. Eine weitere Stellschraube für Entlastungen sieht der
VZBV-Experte in der Abschaffung der EEG-Umlage. "Wichtig ist, dass das
Geld vollständig bei den privaten Haushalten ankommt", so Engelke. Auch
das im Koalitionsvertrag der Ampelparteien angekündigte "Klimageld"
müsse jetzt kommen.
"Damit sollen die Einnahmen aus der
CO2-Bepreisung vollständig und sozial ausgewogen an die privaten
Haushalte rückerstattet werden." Wegen der momentan nicht kalkulierbaren
Lage auf den Energiemärkten hält es der VZBV zudem für "unabdingbar,
Gas- und Stromsperren vorübergehend auszusetzen, damit Betroffene nicht
in einer kalten Wohnung frieren müssen". Die Grünen-Energieexpertin
Ingrid Nestle verlangte Hilfen für Unternehmen, die aufgrund der hohen
Gaspreise in Schwierigkeiten kämen. Auch für Privathaushalte forderte
sie weitere Entlastungen.
Der Entwicklung könne nicht tatenlos
zugesehen werden, sagte sie dem "Handelsblatt". Das bisherige
Entlastungspaket der Bundesregierung sei nicht ausreichend. Gleichzeitig
müsse alles Notwendige getan werden, um einerseits den Energieverbrauch
zu reduzieren und andererseits durch den Ausbau erneuerbarer Energien
energiepolitisch unabhängiger zu werden. "Nur so kommen wir aus der
Preisfalle heraus. Wir können nicht Jahr für Jahr riesige Summen
Steuergeld in den Verbrauch exorbitant großer Gasmengen buttern."
Quelle: dts Nachrichtenagentur