Verschmelzung von rechtskonservativen Parteien droht zu scheitern
Archivmeldung vom 10.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie angestrebte Fusionierung der Parteien Bündnis Deutschland (BD), Werteunion (WU) und "Wir Bürger" droht offenbar zu scheitern. Das berichtet die "Welt" nach Gesprächen mit zentralen Protagonisten aller drei Parteien.
Der Bündnis-Deutschland-Bundesvorsitzende Steffen Große sagte demnach
zur geplanten Verschmelzung mit der Werteunion, die momentan auf Eis
liegt: "Hier sind wir ins Stocken geraten, weil Hans-Georg Maaßen eine
gewisse Garantie für seinen Bundesvorstand wollte. Mein Eindruck aber
ist, dass sich der WU-Bundesvorstand und Maaßen selbst auf eine
Trittleiter gestellt haben." Die WU-Mitglieder wollten sicher die
Fusion, sie würden aber nicht umfassend über den wahren Stand der
Verhandlungen informiert.
In der WU weist man diese Vorwürfe
zurück. Dass eine "angebliche Egoshow" von Maaßen für die gescheiterte
Fusionierung verantwortlich sei, sei "dummes Zeug", sagte die
Vize-Bundesvorsitzende und ehemalige CDU-Bundestagsabgeordnete Sylvia
Pantel der "Welt". Das BD habe bereits Aufstellungsversammlungen für die
Bundestagswahl abgehalten. "Da hatten unsere Leute keine Chance mehr."
Der
Wir-Bürger-Bundesvorsitzende Jürgen Joost wirft dem BD eine Nähe zur
AfD sowie zu russlandfreundlichen Narrativen vor. "In der Debatte gab es
ein eindeutiges Übergewicht zugunsten des gegen die Ukraine gerichteten
Wagenknecht/AfD-Narrativs, dass man die Waffenlieferungen einstellen
möge", schrieb Joost Ende November an die Mitglieder von "Wir Bürger".
Außerdem stehe zu befürchten, dass sich das BD "in die Richtung eines
negativen, anarcho-libertären Staatsverständnisses" entwickle. Man
empfehle den Mitgliedern daher, bei der mittlerweile neu aufgenommenen
Urabstimmung über die Verschmelzung mit Nein zu stimmen. Die Abstimmung
läuft noch bis zum 18. Dezember.
Quelle: dts Nachrichtenagentur