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Paritätischer Wohlfahrtsverband nennt Pofalla-Vorstoß "undurchdachte Luftnummer"

Archivmeldung vom 07.08.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 07.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Mit scharfer Kritik reagiert der Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV) auf Forderungen nach einer Unterhaltspflicht von Kindern für ihre arbeitslosen Eltern. "Der Vorschlag von CDU-Generalsekretär Ronald Pofalla ist eine undurchdachte sozialpolitische Luftnummer", sagte Dr. Ulrich Schneider, Hauptgeschäftsführer des DPWV.

So sei überhaupt nicht zu begründen, weshalb die Kinder bei Hartz IV anders gestellt werden sollten als im Falle der Grundsicherung bei Alter und Erwerbsunfähigkeit. "Ist mein 50-jähriger Vater erwerbsfähig, aber arbeitslos, bin ich voll unterhaltspflichtig; ist er nicht erwerbsfähig, so bin ich es im Regelfall nicht. Das macht keinen Sinn", sagte Schneider.

Auch stelle sich die Frage, wie sinnvoll es wirklich sei, millionen Kinder von Hartz-IV-Beziehern wegen meist kleinerer Beträge zu aufwändigen Unterhaltsprüfungen heranzuziehen. "Es ist aus finanzpolitischer Sicht geradezu kontraproduktiv, einmal mehr mit Kanonen auf Spatzen zu schießen", so Schneider. "Die Bundesregierung wäre besser beraten, die enorme Arbeitslosigkeit älterer erwerbsfähiger Menschen effektiv zu bekämpfen."

Quelle: Pressemitteilung Paritätische Wohlfahrtsverband (DPWV)

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