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Verband: Grüne Steuerpläne würden Einkommen ab 4.500 Euro stärker belasten

Archivmeldung vom 22.03.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Grünen wollen die Steuer- und Abgabenlast von Arbeitnehmern deutlich stärker umverteilen als die SPD. Das ergibt sich aus Vergleichen der Parteiprogramme, die der Neue Verband der Lohnsteuerhilfevereine (NVL) für das Nachrichtenmagazin "Focus" errechnete.

Danach führt vor allem das grüne Konzept der Bürgerversicherung ab einem Bruttomonatslohn von 4.500 Euro zu steigenden Belastungen. Darunter liegende Einkommen werden dagegen leicht um Beträge zwischen zehn und zwanzig Euro monatlich entlastet.

Bei der SPD zeigen sich erst ab einem Monatsbrutto von etwa 7.000 Euro höhere Belastungen. Noch gravierender sind die Unterschiede bei Ehepaaren: Die massive Kürzung des Splitting-Vorteils im Grünen-Konzept führt den Berechnungen zufolge bei der Steuer zu höheren Abzügen. Zugleich müssen Ehepaare mit einem oder zwei Einkommen über der Beitragsbemessungsgrenze in der Krankenversicherung mit deutlich höheren Beiträgen rechnen.

Für ein verheiratetes Paar mit Jahresbruttoeinkommen von 90.000 und 50.000 Euro sowie einem Kind hat der NVL eine Mehrbelastung von 1582 Euro im Jahr errechnet. Auch ein Ehepaar mit der Gehaltskombination 80.000 und 20.000 Euro sowie einem Kind muss sich auf Einbußen einstellen.

Trotz eines spürbar höheren Kindergeldes sinkt das monatliche Netto laut "Focus" um 147 Euro. Ein Ehepaar mit der durchschnittlichen Einkommenskombination 30.000/25.000 Euro würde dagegen vom grünen Steuer- und Abgabenkonzept profitieren. Ohne Kind steige das Nettoeinkommen um knapp 400 Euro. Mit Kind läge das Netto sogar 1.800 Euro höher als heute.

Trittin stellt SPD-Vermögensteuerpläne infrage

Grünen-Fraktionschef Jürgen Trittin geht nicht davon aus, dass eine rot-grüne Koalition im Fall ihres Sieges bei der Bundestagswahl eine Vermögensteuer einführen wird. Damit widerspricht der Spitzenkandidat der Grünen einem zentralen Vorhaben der Sozialdemokraten. "Wenn es überhaupt zu einer Vermögensteuer kommt, dann wird sie auf sich warten lassen - da gibt es noch sehr viele offene Fragen", sagte Trittin in einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin "Focus". Er spielt damit auf den hohen bürokratischen Aufwand an, den es kostet, alle Vermögenswerte in Deutschland schätzen zu lassen.

Die von den Grünen favorisierte Vermögensabgabe ist laut Trittin besser, weil sie nicht den Mittelstand belaste. Wegen der hohen Freibeträge "fallen 90 Prozent aller Unternehmen raus", sagte er. Betroffen seien zudem nur Firmen, die Gewinn machen. Klar sei aber, dass die Vermögensabgabe "auf jeden Fall rückwirkend zu einem bestimmten Stichtag eingeführt werden" soll. Eine mögliche Steuerflucht ins Ausland solle so verhindert werden. "Unser Steuerkonzept soll kein Aufruf zur Verlagerung von Vermögen sein."

Trittin kündigte einen "Kassensturz nach Übernahme der Regierung" an. Davon sei auch die versprochene Steuersenkung für untere Einkommen abhängig. Zunächst gelte es, "das wahre Ausmaß des Schuldenbergs zu ermitteln. Erst dann gucken wir, welche steuerlichen Entlastungen wir schnell auf den Weg bringen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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