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Forsa: Die Hälfte der Bundesbürger sieht nach politischem Beben in Thüringen die Stabilität des politischen Systems in Gefahr

Archivmeldung vom 06.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann/Shapes:AllSilhouettes.com / pixelio.de

Drei Viertel aller Bundesbürger finden es nicht gut, dass sich der FDP-Landesvorsitzende Thomas Kemmerich am Mittwoch mit den Stimmen der AfD zum neuen Ministerpräsidenten in Thüringen hat wählen lassen. Die Hälfte sieht durch die Vorgänge in Thüringen auch die Stabilität des demokratischen Systems gefährdet.

Und 70 Prozent glauben nicht, dass Moral in der Politik überhaupt noch eine Rolle spielt. Das sind Ergebnisse einer umfassenden, repräsentativen Blitzumfrage von forsa im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion ergeben. Danach gaben 75 Prozent der Befragten an, sie fänden es nicht gut, dass Kemmerich sich mit den Stimmen der AfD zum neuen Ministerpräsidenten in Thüringen habe wählen lassen. Auch von den FDP-Anhängern halten das mit 58 Prozent über die Hälfte für nicht richtig.

42 Prozent der Bundesbürger glauben, dass es zwischen AfD und CDU sowie FDP vor der Wahl des Ministerpräsidenten Absprachen gegeben hat. 32 Prozent glauben das laut forsa-Umfrage nicht.

Über zwei Drittel aller Bundesbürger (69 %) sind der Meinung, dass Thomas Kemmerich die Wahl zum Ministerpräsidenten unter den gegebenen Umständen nicht annehmen hätte dürfen. Die am Donnerstagnachmittag erfolgte Rücktrittsankündigung von Kemmerich entspricht der Meinung von 64 Prozent aller Bundesbürger. Die hatten sich bei der Blitzumfrage dafür ausgesprochen, dass Kemmerich zurücktreten solle. Die nun angestrebten Neuwahlen in Thüringen entsprechen dem Votum von 63 Prozent aller Bundesbürger. Mehrheitlich nicht für richtig halten das nur die Anhänger der FDP (42 %) und der AfD (20 %).

50 Prozent der Befragten bejahten die Frage, ob die Stabilität des demokratischen Systems in Deutschland durch die Wahl eines Ministerpräsidenten mithilfe der Stimmen einer Partei am äußersten rechten Rand des politischen Spektrums gefährdet sei ("Nein, so kann man das nicht sagen": 47 %). Befragt nach den möglichen Auswirkungen auf die "GroKO", meinen nur ein Viertel der Bundesbürger (25 %), dass die SPD die Koalition mit der CDU und CSU nach den Vorgängen in Thüringen beenden sollte.

64 Prozent aller Bundesbürger und auch 66 Prozent der SPD-Anhänger meinen dies nicht. Eine klare Meinung haben die Bundesbürger einen Tag nach dem Politikbeben in Thüringen zu Annegret Kramp-Karrenbauer. Zwei Drittel aller Bundesbürger (66 %) und mit 53 Prozent auch mehr als die Hälfte der CDU-Anhänger glauben, dass sich die CDU-Vorsitzende in ihrer Partei nicht mehr in ausreichendem Maße durchsetzen kann. Einen Rücktritt von AKK fänden 52 Prozent allerdings nicht richtig (dafür: 33 %). Befragt zu Christian Lindner, glauben 41 Prozent, dass sich auch der FDP-Vorsitzende nicht mehr in ausreichendem Maße in der FDP durchsetzen kann (FDP-Anhänger: 37 %). 56 Prozent aller Befragten meinen aber, Lindner solle als FDP-Vorsitzender nicht zurücktreten (dafür: 32 %).

Dass die SPD die Koalition mit der CDU und CSU nach den Vorgängen in Thüringen beenden sollte, meinen nur 25 Prozent der Bundesbürger. 64 Prozent aller Bundesbürger und auch 66 Prozent der SPD-Anhänger meinen dies nicht.

Am Ende der Befragung wollte forsa im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion auch wissen, wie es um die Moral in der Politik bestellt ist. Das deutliche Ergebnis am Tag nach der Ministerpräsidentenwahl in Thüringen: 70 Prozent glauben nicht, dass Moral in der Politik überhaupt noch eine Rolle spielt.

Datenbasis: 1.008 Befragte; Erhebungszeitraum: 6. Februar 2020 Auftraggeber: RTL/ntv-Redaktion. Bei Verwendung bitte Quellenangabe "forsa im Auftrag der RTL/ntv-Redaktion" beachten!

Quelle: Mediengruppe RTL Deutschland (ots)


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