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Rente mit 63 stößt auf Erstaunen in Nachbarländern

Archivmeldung vom 04.02.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.02.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: derateru / pixelio.de
Bild: derateru / pixelio.de

Die von der großen Koalition geplante Rente mit 63 stößt in den Nachbarländern auf Erstaunen und zumeist auf Zustimmung. Das berichtet die F.A.Z. Die Rentenreform soll es langjährig Beschäftigten ermöglichen, im Alter von 63 Jahren abschlagsfrei in Rente zu gehen. Das wurde laut F.A.Z. besonders in Italien, Frankreich und Spanien aufmerksam registriert – dort, wo Deutschland in den vergangenen Jahren besonders laute Kritik auf sich gezogen hatte, weil es diesen seit Jahren defizitären Staaten einen harten Sparkurs verordnet.

In Italien finden demnach Linke wie rechte Populisten die Rentenpläne gut. In Frankreich werde die deutsche Rentenreform weitgehend begrüßt. Viele Franzosen kennen laut F.A.Z. zwar die schwache Bevölkerungsentwicklung im Nachbarland, doch sie halten ein Rentenalter von 67 Jahren für zu hart. Während die spanische Presse nachrichtlich korrekt über die Rentenpläne der großen Koalition berichtete, seien hämische Kommentare nicht ausgeblieben. Die Deutschen, so hieß es demnach häufig verkürzt, könnten nun alle fröhlich mit 63 Jahren in Rente gehen – und das ausgerechnet zu einem Zeitpunkt, da ihre Kanzlerin Angela Merkel als Zuchtmeisterin der klammen europäischen Südländer zum Beispiel den Spaniern eine Spätpensionierung mit 67 Jahren aufgezwungen habe.

IW: Rente mit 63 führt zu Leiharbeitsboom

Die von der Bundesregierung beschlossene Rente mit 63 wird nach Einschätzung des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zu einem neuen Boom bei der Zeitarbeit führen. "Die Rente mit 63 wird dazu führen, dass die Nachfrage nach Zeitarbeitern ab Sommer deutlich steigt", sagte IW-Direktor Michael Hüther der "Bild-Zeitung". "In vielen Firmen werden Mitarbeiter überraschend in den Ruhestand gehen. Um die Lücken zu füllen, werden sie auf Zeitarbeiter zurückgreifen."

Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung (DRV) gibt es bereits reges Interesse am neuen Rentenpaket der Bundesregierung. "Wir haben jetzt vermehrt Anfragen von Versicherten", sagte ein DRV-Sprecher der "Bild-Zeitung". Am häufigsten seien Fragen nach den Voraussetzungen für die neuen Leistungen. Die Rente mit 63 liefe damit Plänen von Union und SPD zuwider, die Leiharbeit stärker einschränken zu wollen. Nach Ansicht des IW können viele ältere Beschäftigte künftig auf Extraboni hoffen, wenn sie später als möglich in den Ruhestand gehen. Wer nicht mit 63, sondern erst mit 65 Jahre in Rente gehe, könne sich "künftig auf satte Lohnprämien des Arbeitgebers freuen", erklärte IW-Chef Hüther.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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