SPD will Musterung beibehalten
Archivmeldung vom 15.09.2010
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer SPD-Verteidigungsexperte Hans-Peter Bartels hat sich gegen die von Verteidi-gungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) angekündigte Abschaffung der Mus-terung ausgesprochen, sollte die Wehrpflicht ausgesetzt werden.
"Wir sind im Prinzip für die Musterung - es sei denn, die Regierung kann auf andere Weise sicherstellen, dass sie jeweils den ganzen Jahrgang erreicht", sagte er dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Schließlich seien in Guttenbergs Konzept weiter Freiwillige - wenn auch bloß 7500 - vorgesehen. Diese und möglichst noch mehr, die SPD fordert 15000 Freiwillige pro Jahr, müssten angesprochen und gewonnen werden, so Bartels. "Ein Brief ist mir da zu wenig." Sollte die Koalition auf die Musterung verzichten, müs-se sie deshalb "fantasievoll" eine andere Lösung suchen. Der SPD-Politiker verwies darauf, dass derzeit 40 Prozent der Zeitsoldaten aus den Freiwillig Läger Dienenden (FWLD) rekrutiert würden. Freiwillige würden allein schon aus diesem Grund ge-braucht - und mit ihnen auch die Musterung. Sie sei ein zentrales Instrument, um mit den wehrpflichtigen jungen Männern überhaupt in Kontakt zu treten.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger