Linke prüft Klage auf Teilnahme an Wahlsendungen
Weil sie bei drei TV-Duellen zur Bundestagswahl des Senders RTL nicht eingeladen wurde, erwägt die Linkspartei, sich in die Sendung einzuklagen. Das berichtet die "Süddeutsche Zeitung".
"Die einzige Partei aus dem linken Spektrum von der Diskussion
auszuschließen, untergräbt die Demokratie und dient offenbar dazu, eine
vereinheitlichte Meinung der Anwesenden herzustellen", sagte der
Bundesgeschäftsführer der Linken, Janis Ehling, auf Nachfrage der
Zeitung. Ehling beruft sich bei seinem Protest auf den
Medienstaatsvertrag, demzufolge politische Kräfte wie die Linke das
Recht hätten, "in den Vollprogrammen angemessen Gehör zu finden".
Zuvor
hatte Ehling in einem Brief an RTL, über den die SZ berichtet, sein
Befremden über diese Entscheidung zum Ausdruck gebracht. "Wir wären
damit die einzige im Bundestag vertretene Partei, die dort nicht zu Wort
käme. So eine Entscheidung wäre nicht nur inhaltlich fragwürdig,
sondern widerspricht den journalistischen Grundsätzen der politischen
Fairness, Transparenz und Vielfalt", heißt es darin.
Der Sender
hatte drei aufeinanderfolgende Runden angekündigt, "in denen sich
jeweils zwei Kanzlerkandidaten beziehungsweise Spitzenkandidaten der
SPD, CDU/CSU, Bündnis 90/Die Grünen, FDP, AfD sowie des BSW den Fragen
stellen, die das Land bewegen". Wer fehlt, ist die Linkspartei. Weder
Spitzenkandidat Jan van Aken noch Spitzenkandidatin Heidi Reichinnek
werden in diesen Runden vertreten sein.
Als Begründung erklärte
RTL auf Nachfrage der SZ, man lade zu den TV-Duellen die
Kanzlerkandidaten und Spitzenkandidaten der Parteien ein, "die derzeit
anhand der Umfragewerte eine realistische Chance auf den Einzug in den
neuen Bundestag beziehungsweise eine Regierungsbeteiligung haben".
Derzeit liegen die Linke, das BSW und die FDP in einer Umfrage von RTL
allerdings gleichauf bei vier Prozent.
Quelle: dts Nachrichtenagentur