Baubeginn für Berliner Schloss 2010
Archivmeldung vom 27.01.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Bundesregierung will mit dem Bau des Berliner Schlosses in drei Jahren beginnen und plant, 480 Millionen Euro dafür auszugeben. Dort, wo derzeit der Palast der Republik abgerissen wird, soll ein Zentrum kultureller Begegnung und ein "Schaufenster der Weltkulturen" errichtet werden, sagte Verkehrsminister Wolfgang Tiefensee (SPD) dem Tagesspiegel.
Finanzminister
Peer Steinbrück (SPD) stehe dem Projekt positiv gegenüber, noch für
dieses Jahr plant der Verkehrsminister eine Abstimmung im Bundestag
und die Auslobung eines Architekturwettbewerbs.
Entgegen jüngsten Berichten macht sich Tiefensee auch für die
Errichtung eines Kuppelbaues stark. Für ihn gehöre eine Kuppel aus
historischen Gründen zu dem Gebäude, das Humboldt-Forum heißen und
sowohl in Kubatur wie Fassade dem Stadtschloss preußischer Könige
entsprechen soll, das die DDR-Regierung nach dem 2. Weltkrieg
sprengen ließ. Tiefensee will den Kuppelbau jedoch an die Einhaltung
des Kostenrahmens knüpfen, der "nicht gesprengt werden darf". Unter
dieser Bedingung wolle er nicht auf die Kuppel verzichten. Der Bau
eines Hotels sei hingegen vom Tisch.
Architektonisch soll auch an den Palast der Republik erinnert
werden. "Die DDR darf man dort nicht wie eine Seite aus einem Buch
herausreißen", begründete der Minister Pläne, die der Spree
zugewandte Ostseite des Humboldt-Forums so gestalten zu lassen, dass
sie an das DDR-Bauwerk erinnert. Auch an den Einbau des ehemaligen
DDR-Volkskammersaales sei gedacht.
Für das Humboldt-Forum plant Tiefensee Ausstellungen außereuropäischer Kultur und verschiedene Begegnungsstätten. Es gehe nicht darum, ein traditionelles Museum zu errichten, sondern einen "Marktplatz der Debatte" in direkter Nachbarschaft zur Museumsinsel, der "das Zentrum der Stadt wieder mit Leben erfüllt". Der Schlossbau soll mit 80 Millionen Euro Spenden errichtet werden, die der Förderverein von Wilhelm von Boddien sammeln will. Tiefensee zeigte sich "sehr zuversichtlich", diese Summe erhalten zu können. Einen Teil des Geldes könne der Bund vorfinanzieren. Das Land Berlin forderte er auf, sich neben der Bereitstellung des Grundstückes mit einem "Millionenbetrag" an den Baukosten zu beteiligen. Tiefensee bezeichnete eine Zusage des Senats als "Voraussetzung" für den Bau.
Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel