Brandenburgs Innenminister zweifelt an Grenz-Plänen der Ampel
Archivmeldung vom 11.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer brandenburgische Innenminister und Vorsitzende der Innenministerkonferenz, Michael Stübgen (CDU), hat die verstärkten Grenzkontrollen begrüßt, zugleich aber große Zweifel am Modell der Bundesregierung für verstärkte Zurückweisungen an den Grenzen geäußert.
"Anstatt den Zustrom zu stoppen, will die Ampel erstmal Bürokratie
aufbauen", sagte Stübgen der "Rheinischen Post" (Donnerstag).
"Zusätzliche Prüfverfahren und gesonderte Unterbringungen bis hin zur
Inhaftierung ganzer Personengruppen bräuchten gesetzliche Regelungen,
zusätzliches Personal und eine neue Infrastruktur." Und alles Drei sei
nicht vorhanden.
"Ganz davon abgesehen würde es eh nur diejenigen
wenigen treffen, die dann sprichwörtlich noch dumm genug waren, sich in
einem der europäischen Transitländer registrieren zu lassen." Schon
jetzt würden das höchstens noch zehn Prozent der Ankommenden machen, so
der CDU-Politiker.
"Die Ampel sollte sich ehrlich machen, die
große Masse der Flüchtlinge wird bei dieser Politik weiter ungehindert
nach Deutschland kommen können. Eine echte Asylwende ist auf diesem Weg
nicht zu erreichen", kritisierte der IMK-Vorsitzende.
Positiver
äußerte sich Stübgen zu den angeordneten Grenzkontrollen an allen
deutschen Landesgrenzen, die ab kommenden Montag für zunächst sechs
Monate gelten sollen. "Es ist zu begrüßen, dass die
Bundesinnenministerin jetzt Kontrollen an allen deutschen Grenzen
angekündigt hat. Auch wenn zur Ehrlichkeit gehört, dass diese Kontrollen
bereits seit Monaten, wenn nicht gar Jahren durchgeführt werden", so
Stübgen.
Hinzu kommen würden unter dem Strich nur Grenzkontrollen
zu den Niederlanden und Dänemark und das seien "nicht gerade bekannte
Einreiserouten". Die weiteren Ankündigungen von Frau Faeser könne er
"nicht hinreichend bewerten, denn bisher liegt mir nicht einmal ein
Eckpunktepapier vor", sagte der CDU-Politiker. "Zu den Punkten, die man
den Medien entnehmen kann, fehlt mir jedoch die Fantasie, wie das zu
einer Entlastung führen soll", so Stübgen weiter.
Quelle: dts Nachrichtenagentur