Merkel lehnt Leihstimmenkampagne der FDP ab
Archivmeldung vom 17.09.2013
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat die Leihstimmenkampagne der FDP abgelehnt und dafür geworben, der CDU beide Stimmen zu geben. Merkel bekräftigte zudem, dass sie für die volle Legislaturperiode antrete: "Ich bitte die Bürger um beide Stimmen für die CDU. Zwei Kreuze, vier Jahre", sagte Merkel der "Rheinischen Post" (Mittwochausgabe). Mit starkem bayerischen Rückenwind wolle man die "Union am Sonntag wieder zur klar führenden politischen Kraft machen", sagte Merkel.
Die CDU-Vorsitzende sieht sich dafür in einer guten Lage. "Wir haben eine gute Ausgangsposition und kämpfen bis zur letzten Minute dafür, dass die Menschen mit beiden Stimmen CDU wählen und wir die christlich-liberale Koalition fortsetzen können."
Auf die Frage, ob die Brücken zur SPD abgerissen seien, antwortete Merkel: "Selbstverständlich spreche ich mit Sozialdemokraten und die mit mir." Ihr Ziel sei aber die Fortsetzung der christlich-liberalen Koalition. Merkel erklärte außerdem, dass es nach der Bundestagswahl keine Kooperation in irgendeiner Form mit der eurokritischen Partei Alternative für Deutschland (AfD) geben werde: "So ist es."
Rösler und Westerwelle wollen Zweitstimmen von CDU-Wählern
Wenige Tage vor der Bundestagswahl verschärft die FDP-Spitze den Kampf um die Zweitstimme von CDU-Wählern deutlich: In einem Interview mit der "Bild-Zeitung" erklärten FDP-Chef Philipp Rösler und Bundesaußenminister Guido Westerwelle, es gehe darum, mit der Zweitstimme für die FDP den Fortbestand der schwarz-gelben Koalition zu sichern. "Sollte es für Union und FDP im Bund nicht reichen, kommt keine Große Koalition. Sondern es droht Rot-Rot-Grün", sagte Rösler der Zeitung. Weder SPD noch Grüne hätten eine Duldung durch die Linkspartei glaubhaft ausgeschlossen. "Wer also 23 Jahre nach der Wiedervereinigung will, dass die Linken regieren, der möge sich auf wankelmütige Kandidaten wie Sigmar Gabriel verlassen. Wer klare Verhältnisse will, wählt mit der Zweitstimme FDP", erklärte Rösler.
Westerwelle betonte, es sei "klug, wenn sich die CDU auf die Erststimme konzentriert und die FDP auf die Zweitstimme. So sichern wir die Fortsetzung der erfolgreichen Koalition aus Union und FDP." Der Außenminister wies Forderungen aus der CDU zurück, die FDP solle keine Zweitstimmenkampagne zulasten der Union führen. "Allein die Bürger entscheiden, wem sie ihre Stimmen und unser Land anvertrauen möchten. Parteien haben keinen einzigen Wähler gepachtet", sagte Westerwelle der Zeitung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur