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Maischberger: Vorgaben der Kanzlerin für TV-Duell "problematisch" - Politische Inszenierung droht

Archivmeldung vom 01.09.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.09.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Angela Merkel ist nicht überall beliebt...
Angela Merkel ist nicht überall beliebt...

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Sandra Maischberger, die am kommenden Sonntag für die ARD das TV-Duell zwischen Angela Merkel und Martin Schulz moderieren wird, kritisiert die von der Bundeskanzlerin durchgesetzten strengen Vorgaben für das Duell als "problematisch". Maischberger sagte der "Süddeutschen Zeitung", es gebe in den Duellen leider immer "jede Menge sehr streng Formalisiertes".

Zur Kritik des ehemaligen ZDF-Chefredakteurs Nikolaus Brender, diese Formalien seien das Ergebnis einer "Erpressung" durch die Kanzlerin, sagte Maischberger: "Erpressung ist ein starkes Wort. Ich erinnere mich sehr gut an die Zeit, in der es in Deutschland gar keine Duelle gegeben hat. Gerhard Schröder war der erste Bundeskanzler, der sich bereit erklärt hat - oder aus Sicht eines Kanzlers eben: herabgelassen hat -, mit einem Herausforderer öffentlich zu streiten.

Insofern ist so ein Duell eine Sache, die außerhalb der normalen journalistischen Gepflogenheiten liegt und natürlich davon abhängt, dass beide Seiten zusagen. Dass die Kanzlerin das Duell so führen möchte, wie es in den letzten Jahren war, ohne Veränderungen - tja, das muss man, fürchte ich, hinnehmen." Maischberger verteidigte dabei ausdrücklich die Entscheidung, das Duell nicht abzusagen: "Wenn ich in einer Talkshow Gäste einlade und sie einfach nicht kommen, muss ich das auch hinnehmen.

Man kann sich dann entscheiden, das Thema nicht zu machen - in diesem Fall hätte man sich entscheiden können, das Duell nicht stattfinden zu lassen. Das finde ich aber die schlechtere Alternative." Die Einflussnahme der Kanzlerin in der Sendung anzusprechen, wäre wegen der ohnehin stark begrenzten Zeit "eine falsche Schwerpunktsetzung", sagte Maischberger. Sie freue sich jetzt jedenfalls "auf diese Auseinandersetzung. Vielleicht sitze ich am Sonntagabend da und denke mir, es ist nicht gelungen. Aber vielleicht sagen wir auch, schau an, es hat sich etwas bewegt in diesem Wahlkampf."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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