Beckstein: 15 Jahre bei Mord unerträglich
Archivmeldung vom 24.09.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittBayerns künftiger Ministerpräsident Günther Beckstein (CSU) ist strikt gegen eine Freilassung inhaftierter Mörder nach nur fünfzehn Jahren Haft. Beckstein, derzeit noch Innenminister in München, sagte im Gespräch mit der "Rheinischen Post":
"Zunächst unterstütze ich die Entscheidung des
Bundesverfassungsgerichts, dass auch ,Lebenslange' eine Chance haben
müssen, noch zu Lebzeiten aus dem Gefängnis herauszukommen, wenn sie
keine Gefahr mehr darstellen und ein erheblicher Zeitraum seit der
Tat bzw. der Verurteilung vergangen ist." Auf die Frage, was er unter
"erheblichem Zeitraum" verstehe, antwortete Beckstein: "Das Gesetz
schreibt vor, dass erstmals nach 15 Jahren eine Haftentlassung
geprüft werden muss. Ich halte es aber für unerträglich, wenn jemand
nach einem Mord, vielleicht sogar nach Serienmorden bereits nach 15
Jaren wieder freikommt." Der designierte Nachfolger von Edmund
Stoiber an der Spitze des Freistaates fuhr fort: "Die Haftzeit eines
'Lebenslangen' ist in Bayern durchschnittlich deutlich länger als in
anderen Bundesländern. Wir machen es richtig, weil der Staat bei den
rechtstreuen Bürgern auch als gerecht strafender Staat angesehen
werden muss."
Quelle: Pressemitteilung Rheinische Post