Frank Spieth: Auch Steuermilliarden retten die verkorkste Gesundheitsreform nicht
Archivmeldung vom 22.01.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlZu den Vorschlägen der stellvertretenden Fraktionsvorsitzenden der SPD-Bundestagsfraktion, Elke Ferner, stellt der gesundheitspolitische Sprecher der Fraktion DIE LINKE., Frank Spieth, klar:
Die SPD will von ihrem eigenen Versagen bei der Gesundheitsreform
ablenken. Wer an der Steuerschraube drehen will, um das
Gesundheitssystem zu sanieren, versucht eine Steuererhöhung durch
eine andere auszugleichen. Allein die Erhöhung der Mehrwertsteuer hat
im Gesundheitssystem Mehrkosten von einer Milliarde Euro pro Jahr
verursacht. In fast allen EU-Ländern werden Medikamente genauso wie
Nahrungsmittel mit einem reduzierten Mehrwertsteuersatz versehen.
Hier könnten die Krankenkassen um 3,5 Milliarden Euro entlastet
werden - durch eine Steuersenkung.
Wer jetzt die Hoffnung schürt, der Staat könne - bei
entsprechender Konjunktur - mehr Steuermilliarden zur Verfügung
stellen, möge sich der Tabaksteuererhöhung erinnern. Damals hatte die
rot-grüne Bundesregierung zugesagt, einen Teil der so genannten
versicherungsfremden Leistungen staatlich zu finanzieren. Nicht
einmal drei Jahre hatte die Regelung Bestand. Nach dem
Regierungswechsel wurden die Tabakmilliarden sofort wieder ins
Staatssäckel gepackt.
Statt nach mehr Steuern zu rufen, sollte die Bundesregierung endlich aufhören, sich aus den Sozialkassen zu bedienen. Die Gesetzliche Krankenversicherung muss weiter von Arbeitgebern und Arbeitnehmern gemeinsam geschultert werden. Unter geltendem Steuerrecht würde eine verstärkte Steuerfinanzierung zur Belastung der Arbeitnehmer und zur Entlastung der Arbeitgeber führen. Eine derart unausgewogene Politik zu Lasten der Schwachen lehnt DIE LINKE. ab.
Quelle: Pressemitteilung DIE LINKE.