IG-Metall-Chef für längere Bezugsdauer des Arbeitslosengelds
Archivmeldung vom 14.04.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.04.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIG-Metall-Chef Jörg Hofmann spricht sich dafür aus, in der Coronakrise die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds zu verlängern. "Wir haben es krisenbedingt momentan mit einem Arbeitsmarkt zu tun, in dem kaum in neue Jobs vermittelt wird", sagte Hofmann dem "Handelsblatt".
Das treffe beispielsweise die 40.000 Beschäftigten aus der Windkraftindustrie, die im vergangenen Jahr arbeitslos geworden seien. "Die Politik sollte deshalb zumindest temporär die Bezugsdauer des Arbeitslosengelds über zwölf Monate hinaus verlängern", forderte der Gewerkschafter. Auch macht sich Hofmann für eine gesetzliche Aufstockung des Kurzarbeitergeldes stark.
"Anders als in der Finanzkrise haben wir heute oft Kurzarbeit Null." Und es seien nicht nur Industriebetriebe betroffen, sondern aus dem Organisationsbereich der IG Metall beispielsweise auch die Wäschereien. "Da werden Entgelte knapp oberhalb des Mindestlohns gezahlt", sagte Hofmann. Wenn davon dann nur das gesetzliche Kurzarbeitergeld gezahlt werde, kämen viele Beschäftigte nicht über die Runden. Eine Aufstockung des Kurzarbeitergelds sei auch deshalb nötig, um die Kaufkraft zu erhalten und ein rasches Wiederanziehen der Konjunktur zu ermöglichen. Aber solange die durch die Pandemie ausgelösten Unsicherheiten anhielten, würden sich Käufer zurückhalten, so Hofmann.
Quelle: dts Nachrichtenagentur