Scharfe Kritik an SPD-Fraktionschef in Raketen-Debatte
Archivmeldung vom 22.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićIn der Debatte um die Stationierung von US-Raketen in Deutschland gibt es scharfe Kritik am SPD-Fraktionsvorsitzenden Rolf Mützenich - auch vom Koalitionspartner.
"Rolf Mützenich ist und bleibt im Schützengraben des Bonner Hofgartens
und führt ewiggestrige Debatten", sagte Ulrich Lechte, außenpolitischer
Sprecher der FDP-Fraktion, dem "Tagesspiegel". "Wir sollten den
Amerikanern dankbar sein, dass sie auch weiterhin bereit sind, im Rahmen
der Nato Europas Sicherheit zu gewährleisten."
Auch Johann
Wadephul, stellvertretender Vorsitzender der Unionsfraktion, übte
scharfe Kritik: "Mützenich verwechselt erneut Ursache und Wirkung: Uns
bedrohen russische Langstreckenraketen, die im Gebiet Kaliningrad
stationiert sind. Ohne die neuen US-Systeme sind wir schutzlos und
mindestens erpressbar", sagte er der Zeitung. "Mützenichs
antiamerikanischer Reflex ist ein wiederkehrendes Muster. Er lebt in
einer eigenen Welt, die mit der Realpolitik des Kanzlers nur noch wenig
gemeinsam hat."
Unterstützung kommt hingegen von Mützenichs
Fraktionskollegen Ralf Stegner. "Rolf Mützenich hat absolut recht",
sagte er dem Tagesspiegel. Zeitenwende heiße Verteidigungs- und
Bündnisfähigkeit, auch Wehrhaftigkeit. Aber: "Zeitenwende heißt nicht,
dass wir anfangen müssen, in der ganzen Welt aufzurüsten. Es heißt
nicht, dass Abrüstung von gestern ist und wir der Rüstungsindustrie
jeden Wunsch von den Augen ablesen. Es heißt auch nicht, dass wir Waffen
in die ganze Welt exportieren und glauben, das wäre die neue
Wirtschaftspolitik." Stegner warnt: "Wer Stimmen wie die von Rolf
Mützenich überhört oder gar diffamiert, bereitet Populisten den Boden,
denen es gar nicht um Frieden geht, sondern darum, Autokraten zu
unterstützen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur