SPD plant tiefgreifende Reform der Schuldenbremse
Die SPD setzt im Wahlkampf auf massive staatliche Investitionen und eine Reform der Schuldenbremse. "Deutschland braucht ein Investitionsupdate", heißt es einem neunseitigen Abschlussbericht der Partei, über den der "Spiegel" berichtet.
Die Vorschriften der Schuldenbremse seien "zu starr und werden daher den
Herausforderungen unserer Zeit nicht gerecht", heißt es in dem Papier.
Die SPD kämpfe für einen neuen Aufschwung, sagte Parteichef Lars
Klingbeil dem "Spiegel". "Dafür braucht es endlich eine andere
Finanzpolitik, die dafür die notwendigen Mittel mobilisiert." Die SPD
mache dafür ein seriöses Angebot.
Eine Reform der Schuldenbremse
erfordert eine Zweidrittelmehrheit, weil sie im Grundgesetz steht.
Fraktionschef Rolf Mützenich sagte, er habe einen parteiübergreifenden
Konsens angeregt. "Leider waren FDP und Union aus ideologischen Gründen
dafür nicht zu gewinnen", sagte Mützenich dem "Spiegel". "Wir haben
kostbare Zeit verloren."
Konkret schlägt die SPD in ihrem Bericht
drei Säulen für eine Reform der Finanzpolitik vor, dass Investitionen
in Zukunftsfähigkeit, Wohlstand und das Leben kommender Generationen
nicht mehr in vollem Umfang unter die strengen Kreditobergrenzen der
Schuldenregel fallen. Zudem wollen die Genossen die Obergrenzen
anpassen. Außerdem will die Partei die Notlagenregel anpassen und
fordert, dass der Staat in Krisen Kreditermächtigungen für mehrere Jahre
im Voraus beschließen kann.
Bei der Konjunkturkomponente will
die SPD das Produktionspotenzial der Wirtschaft neu bestimmen, um die
Volkswirtschaft besser abzubilden. Gemeint ist damit etwa das Ziel, die
Erwerbstätigkeit von Frauen zu erhöhen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur