Künast kündigt Rückzug an
Archivmeldung vom 08.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie frühere Bundeslandwirtschaftsministerin und Grünen-Politikerin Renate Künast hat angekündigt, bei der kommenden Bundestagswahl nicht mehr kandidieren zu wollen. "Es ist jetzt Zeit, um Platz für Jüngere zu machen", schreibt die Berliner Abgeordnete in einem Brief an ihren Kreisverband in Tempelhof-Schönberg, über den der Tagesspiegel berichtet.
Darin erinnert die 68-Jährige an ihre Zeit im Berliner Abgeordnetenhaus
und später als Ministerin für Ernährung, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz in der rot-grünen Bundesregierung. "Ein Thema, das
mich nicht wieder losgelassen hat", schreibt Künast weiter und erinnert
an den BSE-Skandal und die Agrarwende.
In den verbliebenen
Monaten als Abgeordnete will sich Künast, die inzwischen Sprecherin
ihrer Fraktion für Ernährung und Landwirtschaft ist, noch für Projekte
in diesem Themengebiet einsetzen: "Wir müssen die Zahlungen an die
Landwirtschaft neu ausrichten, Anreize setzen für Klimaschutz, Boden-
und Gewässerschutz und den Schutz von Artenvielfalt", so die
Grünen-Politiker an ihren Kreisverband. Zudem wolle sie das
Kindermarketinggesetz bei überzuckerten Lebensmitteln von
Landwirtschaftsminister Cem Özdemir (Grüne) unterstützen. "Diese Aufgabe
ist nicht trivial. Ernährungsbedingte Erkrankungen gehören mittlerweile
zu den höchsten Todesursachen."
Mit Künast verlieren die Grünen
eine ihrer erfahrensten Politikerinnen. Vor ihrer Zeit als
Landwirtschaftsministerin hatte sie im Jahr 2000 auch kurzzeitig die
Partei gemeinsam mit Fritz Kuhn geführt. Nach dem Ende von Rot-Grün
wurde Künast 2005 Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag. Eine
Bewerbung als Regierende Bürgermeisterin von Berlin scheiterte 2011
deutlich. "Ich bleibe Politikerin, Euch erhalten und schaue mal, welche
Aufgaben noch so kommen", verspricht Künast in ihrem Abschiedsbrief, in
dem sie zum Schluss auch auf die jüngsten Wahlen in Frankreich und
Großbritannien eingeht. Diese könnten den Grünen Hoffnung machen. "Diese
Zuversicht kann uns jetzt für die Wahlen im Herbst tragen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur