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Baerbock fordert 4000 zusätzliche Plätze in Frauenhäusern

Archivmeldung vom 24.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Annalena Baerbock  (2018)
Annalena Baerbock (2018)

Foto: FlickreviewR 2
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Parteivorsitzende der Grünen, Annalena Baerbock, hat die Bundesregierung aufgefordert, Gewalt gegen Frauen entschlossener zu bekämpfen. Deutschland müsse "einen Rechtsanspruch auf Schutz" schaffen, sagte Baerbock den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. In Deutschland fehlten mindestens 4.000 Plätze in Frauenhäusern. "Um diese Lücke zu schließen, braucht es nicht nur – wie gerade von der Bundesregierung beschlossen – Mittel für ein besseres Hilfetelefon."

Die Regierung müsse ein Vielfaches der geplanten 30 Millionen Euro zur Verfügung stellen. "In einem reichen Land wie Deutschland sollte uns der Schutz von Frauen das wert sein", so die Parteichefin. Das Übereinkommen des Europarats zur Bekämpfung von Gewalt gegen Frauen (Istanbul-Konvention) schreibe vor, dass auf 7.500 Einwohner ein Schutzplatz komme. Mit Blick auf Übergriffe durch Zuwanderer mahnte die Grünen-Politikerin, keine Pauschalurteile zu treffen: "Weder die Staatsangehörigkeit noch die Religion machen jemanden zum Gewalttäter." Gewalt entstehe oft dann, wenn bestimmte Faktoren zusammenkämen: "Es spielen die eigene Gewalterfahrung, falsche Vorbilder, gewaltlegitimierende Männlichkeitsnormen, Perspektivlosigkeit oder der Bildungsgrad eine Rolle. Solche Strukturen gilt es aufzubrechen." Grundsätzlich aber gelte: "Nichts, rein gar nichts, rechtfertigt Gewalt gegen Frauen – kein Alkohol, kein Ehekrach und keine noch so traumatische Fluchterfahrung."

Baerbock äußerte sich auch zu persönlichen Erfahrungen mit Bedrohungssituationen: "Man hält im Dunkeln den Haustürschlüssel so, dass vorne die Spitze rauskommt und man möglichst schnell ins Haus reinkommt. Oder man tippt auf dem Handy eine Nummer ein, die man im Notfall wählen kann. Oder man wechselt mit Herzrasen und Wut im Bauch die Straßenseite, weil einem an Himmelfahrt eine Gruppe von betrunkenen Männern mit Bollerwagen den Weg versperrt und anpöbelt." Wichtig sei es, Mädchen schon im Kindesalter Mut zu machen, sich gegen Übergriffe zu wehren. "Ich weiß aus meiner Kindheit, wie es ist, im Bus zu sitzen, und plötzlich legt dir ein älterer Herr die Hand aufs Bein." An diesem Sonntag ist der Internationale Tag zur Beseitigung von Gewalt gegen Frauen.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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