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Lustreisen-Vorwürfe gegen Westspiel

Archivmeldung vom 09.06.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.06.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Ralf Witzel  Bild: .landtag.nrw.de
Ralf Witzel Bild: .landtag.nrw.de

Die landeseigene Casino-Gesellschaft Westspiel soll öffentliche Gelder bei "Lustreisen" verschwendet haben. Nach Informationen der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) hat das NRW-Finanzministerium in einer noch unveröffentlichten Antwort auf FDP-Anfrage im Landtag aufgelistet, dass zwischen 2010 und 2015 knapp 100.000 Euro für Messe-Besuche ausgegeben wurden.

Teilweise sind demnach über 20 Mitarbeiter nach London geflogen. Teuerste Tour war 2015 ein achttägiger Besuch von sechs Westspiel-Mitarbeitern bei der "Global Gaming Expo" in Las Vegas, der allein mit über 17.000 Euro zu Buche schlug. NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD) hat den Dokumenten zufolge Westspiel aufgefordert, "Richtlinien für Messebesuche zu entwerfen, um zukünftig über klare Regelungen zu verfügen".

FDP-Fraktionsvize Ralf Witzel übte scharfe Kritik: "Die öffentliche Geldverschwendung bei Westspiel erinnert an den Umgang mit Spielgeld, dabei ist es letztlich das Geld des Steuerzahlers", sagte Witzel der "WAZ". Der Finanzminister müsse "bei den Ausgaben seines Staatsbetriebs endlich die Notbremse ziehen".

2014 hatte die wirtschaftlich angeschlagene Glücksspiel-Gesellschaft, die eine 100-prozentige Tochter der NRW-Bank ist, mit dem Verkauf von zwei Werken des US-Künstlers Andy Warhol bundesweit Proteste aus der Kulturszene hervorgerufen.

Quelle: Westdeutsche Allgemeine Zeitung (ots)

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