Roth kritisiert Haushaltsstreit um Ukraine-Hilfen
Archivmeldung vom 23.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Vorsitzende des Auswärtigen Ausschusses, Michael Roth (SPD), hat den Streit um die Hilfszahlungen an die Ukraine erneut scharf kritisiert. "Fast scheint es so, als sei der Koalitionsfrieden in Berlin inzwischen wichtiger als ein gerechter Frieden in der Ukraine", schreibt Roth in einem Gastbeitrag für die "Welt am Sonntag".
Das wäre "ein falsches Signal zur falschen Zeit, das weder im Interesse
der Ukraine noch Europas liegt", so der Außenpolitiker. "Unsere Freiheit
und Sicherheit dürfen wir nicht von Haushaltszwängen abhängig machen."
Roth
fordert den schnellen Einsatz russischer Vermögen für die
Ukraine-Hilfen. Es gebe "rechtssichere Wege", um "das gesamte
eingefrorene russische Staatsvermögen in Höhe von rund 260 Milliarden
Euro zur Verfügung zu stellen", schreibt er.
Den Plan,
Zinserträge aus den eingefrorenen russischen Staatsvermögen zur
Finanzierung der militärischen Unterstützung der Ukraine heranzuziehen,
hält Roth für nicht praktikabel. "Das neue internationale
Finanzierungsinstrument in Höhe von 46 Milliarden Euro existiert bisher
nur auf dem Papier. Es bleibt ungewiss, wann und in welchem Umfang die
Mittel tatsächlich zur Verfügung stehen", schrieb der SPD-Politiker.
"Derzeit beruht das weitere Schicksal der Ukraine also auf einem
ungedeckten Scheck." Eigentlich sollen die eingefrorenen russischen
Vermögen die Freiheit der Ukraine retten, "nicht den Bundeshaushalt", so
Roth.
Nach 7,5 Milliarden Euro in diesem Jahr plant die
Bundesregierung für 2025 noch 4 Milliarden Euro für die Militärhilfen
für die Ukraine ein, die dann bis 2027 auf nur noch 0,5 Milliarden Euro
absinken sollen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur