Pistorius steht nicht für SPD-Kanzlerkandidatur bereit
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verzichtet auf eine Kanzlerkandidatur für die SPD bei der Bundestagswahl. "Soeben habe ich unserer Partei- und Fraktionsspitze mitgeteilt, dass ich nicht zur Verfügung stehe für die Kandidatur um das Amt des Bundeskanzlers", sagte Pistorius am Donnerstagabend in einer Videobotschaft für die Social-Media-Kanäle seiner Partei. "Das ist meine persönliche und ganz eigene Entscheidung."
Pistorius stellte seine Unterstützung für den Wahlkampf von
Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) in Aussicht. "Wir haben gemeinsam vieles
angestoßen als SPD in dieser Regierung, aber vieles haben wir noch vor,
um das Leben der Menschen in unserem Land zu verbessern. Deswegen meine
Bitte: Kämpfen wir gemeinsam und geschlossen für eine zweite Amtszeit
unseres sozialdemokratischen Bundeskanzlers Olaf Scholz."
Mit
Scholz habe man einen "hervorragenden Bundeskanzler", so Pistorius. "Er
hat eine schon für normale Zeiten schwierig zu führende Koalition aus
drei Parteien durch die vielleicht größte Krise der letzten Jahrzehnte
geführt. In einer Zeit, in der die Welt zunehmend durch Krisen,
Spannungen und Krieg bestimmt wird, in einer Zeit, in der wieder Krieg
in Europa herrscht, hat er dafür gesorgt, dass die Ukraine mit
Deutschland den größten Unterstützer in Europa hat." Zudem habe Scholz
dafür gesorgt, dass Deutschland wieder ein verlässlicherer und stärkerer
Nato-Bündnispartner sei. "Olaf Scholz steht für Vernunft und
Besonnenheit und das ist gerade in Zeiten wie diesen, in Zeiten globaler
Umbrüche und populistischer gefährliche Angriffe auf die Demokratie
weltweit von besonderer Bedeutung", so der Verteidigungsminister.
Pistorius,
der zuletzt auf Nachfrage immer wieder offenließ, ob er für eine
Kandidatur zur Verfügung stehe, beteuerte, die Debatte nicht angestoßen
zu haben. "Ich habe sie nicht gewollt und ich habe mich für nichts ins
Gespräch gebracht", sagte er. Die Diskussionen habe für zunehmende
Verunsicherung in der SPD und auch Irritationen bei den Wählern gesorgt.
"Das schadet meiner Partei, der ich jetzt seit 48 Jahren angehöre."
Quelle: dts Nachrichtenagentur