Libanon-Mission Bundeswehrverband fordert klares Mandat für deutsche Truppen
Archivmeldung vom 12.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Vorsitzende des Deutschen Bundeswehrverbandes, Bernhard Gertz, hat für den geplanten Einsatz der Bundesmarine vor der libanesischen Küste ein klares Mandat gefordert.
"Man kann
durchaus Rücksicht nehmen auf die libanesische Souveränität und
sagen: Okay, wir nehmen einen libanesischen Verbindungsoffizier an
Bord", erklärte er der in Halle erscheinenden "Mitteldeutschen
Zeitung" (Mittwoch-Ausgabe). "Nur kann der nicht entscheiden. Wenn
ein verdächtiges Wasserfahrzeug gefasst wird, darf nicht der Libanese
auf der Kommando-Brücke sagen: ,Das lasst Ihr jetzt sein, der wird
nicht untersucht.' Dann könnte man die ganze Sache in die Pfeife
rauchen. Man kann auch die Schutzverpflichtung gegenüber Israel nicht
erfüllen, wenn man ein ineffektives Mandat hat." Die Einrichtung
einer Sechs-Meilen-Zone ohne Zugriffsmöglichkeiten für die
Bundesmarine, so Gertz weiter, wäre ebenfalls "eine inakzeptable
Bedingung". Denn dann könne man "nur zuschauen, wie Raketenteile von
Syrien nach Libanon geschmuggelt werden". Ein derlei unnützes Mandat
werde auch die deutsche Bevölkerung nicht akzeptieren.
Quelle: Pressemitteilung Mitteldeutsche Zeitung