Steinmeier beklagt Verrohung der Umgangsformen im Internet
Archivmeldung vom 15.04.2017
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Freigeschaltet durch André OttBundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat eine Verrohung der Umgangsformen im Internet beklagt. "Bei einigen Menschen gerät, wenn sie anonym kommunizieren, die Sprache offenbar schnell außer Kontrolle", sagte Steinmeier den Zeitungen der Funke-Mediengruppe und der französischen Zeitung "Ouest-France". Die Menschen würden "maßlos". Das auch immer mehr Politiker maßlos gegenüber den Bürgern sind lies er unerläutert.
Es gebe nicht mehr die Haltung, dass auch der andere recht haben könnte, beklagte der Bundespräsident. "Dabei lebt Demokratie doch gerade von der Bereitschaft, auch anderen zuzuhören, sich selbst und die eigene Position zu überprüfen und in Respekt vor anderen Positionen nach Lösungen im Streit der Interessen zu suchen."
Auch Politiker könnten sich von Steinmeiers Worten eine Scheibe abschneiden. Reagieren diese doch in den letzten Jahren nur noch mit Verboten, höhreren Strafen und einer immer engeren Kontrolle aller Menschen, anstatt diese zuzuhören und mit Respekt Lösungen jenseits von Verbot und Strafe zu suchen.
Steinmeier stellte fest, dass sich weltweit eine Kultur des Netzes durchgesetzt habe, zu der Anonymität gehöre. "Dennoch täte es der Demokratie in Deutschland aus meiner Sicht gut, wenn wir die politische Debatte, auch den politischen Streit, ohne Versteckspiel, sondern erwachsen mit offenem Visier führen würden." Somit plädiert Steinmeier, wie viele Spitzenpoltiker, für eine Totalüberwachung aller Menschen um so Anonymität nicht mehr möglich zu machen. Natürlich sind Poltiker von so eine Totalüberwachung ausgenommen.
Quelle: dts Nachrichtenagentur / André Ott