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Schiffsexperte kritisiert hohe Reparaturkosten bei "Gorch Fock"

Archivmeldung vom 01.03.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.03.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Takelage der Gorch Fock (1968)
Takelage der Gorch Fock (1968)

Foto: Urheber
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Bundeswehr sieht sich mit dem Vorwurf konfrontiert, die Kostenexplosion bei der Sanierung des Segelschulschiffs "Gorch Fock" billigend in Kauf genommen zu haben. Unter anderem sein eigenes Gutachten habe ergeben, dass man die Takelage des Schiffes bereits für rund 50.000 Euro hätte reparieren können, sagte der Schiffsexperte Detlev Löll der "Welt".

"Wir haben im Rahmen unserer Begutachtung festgestellt, dass die Takelage verwendbar ist, dass ausschließlich ein paar Schäden beseitigt werden müssen", so Löll weiter. Die Bundeswehr habe sich aber für einen Neuaufbau der Takelage entschieden. Grundlage dafür sei eine Einschätzung des Marineunterstützungskommandos gewesen. Dem Vernehmen nach beläuft sich der Preis dafür in Höhe von mehreren Millionen Euro. Löll, der in der Vergangenheit bereits mehrmals die Takelage des Schiffes getauscht hatte und das Schiff lange kennt, forderte eine Neuorganisation der Bundeswehr: "Wenn es um den Betrieb und die Wartung eines Bundeswehr-Schiffes geht, arbeiten fünf verschiedene Behörden nicht mit-, sondern eher gegeneinander."

Jede Behörde versuche, so wenig wie möglich Verantwortung zu übernehmen. In der normalen Seeschifffahrt dagegen sei in einer Reederei eine Person für verschiedene Schiffe zuständig. Löll forderte die Bundeswehr auf, den internen Bereich entsprechend umzustellen. Man müsse "von den Beamten auch verlangen, Entscheidungen zu treffen und Verantwortung für diese zu übernehmen - so, wie es in der Privatwirtschaft auch ist", so der Schiffsexperte weiter.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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