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Jung will Awacs-Einsatz für Afghanistan

Archivmeldung vom 13.08.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.08.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Oliver Randak

Der militärische und zivile Luftverkehr in Afghanistan nimmt stark zu. Deshalb wäre eine bessere Koordination, wie sie Awacs-Flugzeuge der Nato gewährleisten können, wünschenswert, so die Argumentation von Bundesverteidigungsminister Jung.

In der Debatte um einen möglichen Einsatz von Awacs-Radarleitflugzeugen in Afghanistan hebt Verteidigungsminister Franz Josef Jung (CDU) die Vorteile einer solchen Mission hervor. "Wir haben ein ureigenstes Interesse daran, dass die Flugsicherung in Afghanistan funktioniert", sagte Jung der "Sächsischen Zeitung".

Er verwies darauf, dass der militärische und zivile Luftverkehr in Afghanistan stark zunehme. "Die Bundeswehr fliegt im Rahmen des Nato-Einsatzes unter dem Isaf-Mandat 45 Prozent der Truppentransporte und 40 Prozent der Materialzulieferung. Wir haben die Aufklärungsflugzeuge vom Typ Tornado im Einsatz", argumentierte Jung. Eine bessere Koordinierung, wie sie von den Awacs-Flugzeugen der Nato geleistet werden könne, sei "eine wichtige Sache".

Jung betonte zugleich, dass ein möglicher Awacs-Einsatz "mit Feuerleitung oder ähnlichem nichts zu tun" habe. Die Radargeräte der Flugzeuge ließen zwar auch eine Überwachung des Luftraums benachbarter Länder zu. "Aber ich denke, wir sollten uns hier auf die Koordinierung des afghanischen Luftraums konzentrieren und nicht auf derartige Perspektiven", sagte der Minister. Vor einer Entscheidung müsse aber das Votum des Nato-Militärausschusses und des Nato-Rates abgewartet werden. "Und sollte hier eine Entscheidung getroffen werden, dann müsste dies im Mandat des Bundestages Berücksichtigung finden, denn das derzeitige Mandat lässt einen Awacs-Einsatz nicht zu", sagte Jung. Die 17 Nato-Awacs sind in Geilenkirchen bei Aachen stationiert. Die deutschen Offiziere an Bord machen 40 Prozent der multinational zusammengesetzten Besatzungen aus.

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