Hessens Wirtschaftsminister gegen Ausbau des Frankfurter Flughafens
Archivmeldung vom 11.04.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserHessens Wirtschaftsminister Tarek Al Wazir (Bündnis 90/Die Grünen) ist gegen einen weiteren Ausbau des Frankfurter Flughafens. In einem Interview mit "hr-iNFO" sagte Al Wazir, der Flughafen sei ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für den Standort Hessen. Trotzdem müsse man auch irgendwann sagen, es sei genug: "Aus meiner Sicht wird es keinen weiteren Ausbau geben. Jetzt muss man immer wissen - das kommt natürlich auch auf Mehrheiten an."
Al-Wazir weiter: "Es habe damals eine Mehrheit im hessischen Landtag und bei den Wählern für die Nordwest-Landebahn gegeben. Die Proteste hätten aber nicht aufgehört. Nun brauche man eine neue Verständigung. Natürlich ist dieser Flughafen wichtig. Hat Arbeitsplätze, ist ein wichtiger Standortfaktor für Hessen. Auf der anderen Seite darf die Ökonomie auch nicht alles sein. Man muss versuchen, das eine mit dem anderen zu versöhnen. So schwierig das auch ist. Und das bedeutet: Nicht alles machen, was ökonomisch möglich ist, sondern auch zu sagen: an diesem Punkt reicht es."
Al Wazir erklärte weiter, die Kunst sei, den Standort Flughafen in seiner Wettbewerbsfähigkeit zu erhalten und gleichzeitig die Anwohnerinnen und Anwohner zu entlasten. "Da sagen manche, das ist die Quadratur des Kreises. Ich sage: das ist eine Riesenaufgabe, aber ich probiere es". Der hessische Wirtschaftsminister macht sich in Bezug auf einen leisen Flughafen allerdings nichts vor. "Der leise Flughafen - da werden manche sagen, das geht doch gar nicht. Natürlich wird man ein Flugzeug immer hören. Die Frage ist halt, wie laut der Flughafen insgesamt ist und ob wir es schaffen, ein Leben des Flughafens mit einem Leben der Menschen in der Region zu vereinbaren. Wenn Sie so wollen, neuen Frieden zu schließen. Um diesen Friedensschluss zu erreichen, müssten grundsätzliche Entscheidungen getroffen werden, sagte Al-Wazir: "Es geht um die Frage siebenstündiger Lärmpausen, es geht um die Frage von Lärmobergrenzen, es geht um die Frage von Lärmschutz als Daueraufgabe, es geht um die Frage von veränderten Start- und Landeentgelten. Damit die Fluggesellschaften ihre Flugzeugflotten modernisieren."
Quelle: dts Nachrichtenagentur