Pro Asyl kritisiert geplante Verschärfung der Flüchtlingspolitik
Archivmeldung vom 10.03.2025
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Der Leiter der Europaabteilung der Flüchtlingsschutzorganisation Pro Asyl, Karl Kopp, hat die Pläne von Union und SPD zur Verschärfung der Flüchtlingspolitik kritisiert. "Das ist ein ziemliches Hardliner-Programm, das vor allem die Handschrift der Union trägt", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Humanität und Menschenrechte sind auf der Strecke geblieben."
Die Entscheidung, in Abstimmung mit europäischen Nachbarländern an den
deutschen Grenzen auch Menschen abzuweisen, die ein Asylgesuch stellen
wollten, werde "so nicht funktionieren", fügte Kopp hinzu. "Es ist
vielmehr die Aufforderung an die Nachbarstaaten, die Grenzen ihrerseits
dicht zu machen und so eine Kaskade von Grenzschließungen auszulösen."
"Die
Absicht, zunächst mit der Abschiebung von Gefährdern und Straftätern
nach Afghanistan und Syrien zu beginnen, wird die Angst von Menschen aus
den Communities beider Länder sehr stark steigern und zur Aufnahme
diplomatischer Beziehungen mit den Taliban führen", warnte Kopp.
"Positiv ist, dass wieder mehr in Integration investiert werden soll",
sagte er. "Das ist essenziell, um Integration zu ermöglichen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur