Amira M. Ali (Bündnis Sahra Wagenknecht) zu den Sanktionen gegen Russland: Damit schießt man sich selber ins Knie
Archivmeldung vom 24.10.2023
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Freigeschaltet durch Mary SmithFür die Vorsitzende des Vereins "Bündnis Sahra Wagenknecht", Amira Mohamed Ali, verfehlten die Wirtschaftssanktionen gegen Russland aufgrund des Angriffskriegs gegen die Ukraine ihre Wirkung. Deutschland beziehe "auch jetzt zur Stunde Energie aus Russland, nur eben über Umwege", sagte sie im phoenix-Interview. Das sei "wesentlich teurer" als im Direktbezug. "Wenn man wirklich zum Ergebnis käme, [...] das hat diesen Krieg geschwächt oder Russland geschwächt, hätte ich da auch eine andere Meinung", erklärt sich Mohamed Ali.
"Aber so ist es ja nicht und so muss man einfach sagen, dass man sich damit selber ins Knie schießt." Auf die Frage, ob sie bzw. das neu gegründete Bündnis deshalb mit Russland und Putin verhandeln wolle, antwortet die Noch-Ko-Fraktionsvorsitzende der Linken im Bundestag: "Diplomatie bedeutet, dass man leider auch mit Menschen spricht, die man persönlich nicht gut findet, deren Positionen man auch teilweise zutiefst ablehnt."
Mit dem "Bündnis Sahra Wagenknecht" ginge es Mohamed Ali vor allem um eines: "Wenn ich eine Überschrift, also eine einzelne Überschrift, geben müsste, dann würde ich sagen, es geht uns um Vernunft." Neben sozialer Gerechtigkeit und Wirtschaft stehe dabei u. a. das Thema Frieden im Fokus: "Auch da setzen wir auf Vernunft. So, wie es jetzt gerade geschieht, dass immer mehr auf Aufrüstung gesetzt wird, dass man es nicht schafft, aus einer militärischen Logik auszubrechen, das finden wir wirklich unvernünftig."
Quelle: PHOENIX (ots)