Lauterbach rechnet mit schwerem Corona-Herbst: "Müssen auf eine Killer-Variante vorbereitet sein"
Archivmeldung vom 28.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićBundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) rechnet für die kommenden Pandemie-Monate mit großen Problemen. Schon jetzt gebe es in Deutschland trotz eines Rückgangs der hohen Inzidenzen einen Anstieg bei den Hospitalisierungen, auch die Intensivstationen füllten sich, "und es sterben wieder mehr Menschen", sagte Lauterbach dem "Kölner Stadt-Anzeiger".
Jüngste Studien belegten eindeutig, dass die BA.5-Variante des Corona-Virus gefährlicher sei als die BA.2-Variante.
Lauterbach verteidigte sich gegen den Vorwurf, seine Wortwahl in der Pandemie ("Killervirus") sei unnötig drastisch. "Ich verwende wenige Vokabeln, die apokalyptisch sind. Aber manchmal muss man die Dinge beim Namen nennen." Gäbe es ein Virus, das die Ansteckung der BA.5-Variante mit dem schweren Verlauf einer Delta-Variante verbände, und das sei leider vorstellbar, "dann wäre das eine Killer-Variante". Er habe "nicht gesagt, dass eine solche Variante definitiv kommt, sondern dass wir auf eine solche Variante vorbereitet sein müssen. Und genau daran wird hier in meinem Haus gearbeitet."
Der Minister erklärte zudem, warum er die Ständige Impfkommission (Stiko) gerade umstrukturiert hat. Das Gremium sei "für viele ein bisschen eine Blackbox, die Beratungen in der Stiko sind nach außen oft nicht transparent. Das ist nicht gut, darum haben wir das jetzt verändert." Mit der Pandemie-Impfkommission (Paiko) innerhalb der Stiko gebe es nun eine neue Arbeitsgruppe mit zusätzlichen externen Beratern.
Quelle: Kölner Stadt-Anzeiger (ots)