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Reichsbürger in der Coronakrise im Aufwind

Archivmeldung vom 13.10.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Der Verfolgungswahn gegenüber Andersdenkender hatte in der Geschichte schon oft zu großem Leid geführt (Symbolbild)
Der Verfolgungswahn gegenüber Andersdenkender hatte in der Geschichte schon oft zu großem Leid geführt (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Das Gemeinsame Terror- und Abwehrzentrum in Berlin hat sich seit September 2018 insgesamt hundertmal mit den radikalen sogenannten Reichsbürgern befasst. Das geht aus der Antwort der Bundesregierung auf eine parlamentarische Anfrage der Linken im Bundestag hervor, wie die Zeitungen der Funke-Mediengruppe berichten.

Es sei erkennbar, dass die staatlichen Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie "zu einer erhöhten Dynamik und Aktivität" der Szene geführt hätten. Die Sicherheitsbehörden weisen den rund 19.000 Reichsbürgern und sogenannten Selbstverwaltern 677 Straften im Jahr 2019 und in diesem Jahr weitere 362 Straftaten zu. Außerdem zeige das Milieu der Reichsbürger eine "große Affinität" zu Verschwörungstheorien, insbesondere zur US-Bewegung QAnon.

Die Linken-Abgeordnete Ulla Jelpke warnte, "wir haben es hier mit tickenden Zeitbomben zu tun." Auch wenn die Reichsbürgerszene allgemein in viele konkurrierende Sekten gespalten sei, so sei dieses Milieu im Umfeld der Großdemonstration gegen die Corona-Maßnahmen am 29. August offensichtlich doch zu einem gemeinsamen und koordinierten Auftreten fähig gewesen. Das zeige sich bei den Randalen vor der Russischen Botschaft oder auch beim so genannten Sturm auf die Reichstagstreppe. "Hier gibt es offenbar doch mehr Organisierung und Koordination, als die Bundesregierung wahrhaben will", erklärte Jelpke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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